Dramatischer Nachteinsatz für die Bergrettung Ehrwald auf der Zugspitze in Tirol: Gemeinsam mit dem Team des Notarzthubschraubers RK-2 bargen die Einsatzkräfte am Freitag in der Dunkelheit einen abgestürzten, schwer verletzten deutschen Gleitschirmflieger. Der 39-Jährige wurde in die Innsbrucker Klinik geflogen.
Mit zwei Kollegen war der 39-Jährige untertags zu Fuß auf die Zugspitze gestiegen. Das Trio wollte dann mit dem Gleitschirm zurück ins Tal fliegen. Nachdem seine beiden Freunde – ebenfalls Deutsche – erfolgreich gestartet waren, versuchte es der 39-Jährige bei Rückenwind und somit heiklen Bedingungen. Er kam allerdings nicht weit, sondern stürzte gegen 17 Uhr gleich nach dem Start in unwegsames Gelände ab.
Freundin schlug Alarm
Dort blieb er schwer verletzt liegen und befand sich außerdem in großer Gefahr, weiter über die Flanke zu stürzen. „Es ist ihm noch gelungen, seine Freundin zu kontaktieren, die Alarm schlug“, sagt Regina Poberschnigg, Leiterin der Bergrettung Ehrwald.
Zum Glück konnte der Notarzthubschrauber RK-2 aus Reutte starten.
Regina Poberschnigg, Leiterin der Bergrettung Ehrwald
Eine terrestrische Bergung mit Unterstützung der Zugspitzbahn war nicht möglich, weil die Bahn derzeit die Revision durchführt. „Zum Glück konnte der Notarzthubschrauber RK-2 aus Reutte starten“, erzählt Poberschnigg. Weil sich aber der Gleitschirm direkt unterhalb des Verletzten befand, scheiterte die Bergung mit der Seilwinde vorerst. Der Rotorwind hätte den Schirm erfasst und das Opfer zum Absturz gebracht.
Feuertaufe für Bergung mit Seilwinde bei Nacht
Der RK-2, der seit kurzem über die Genehmigung für eine Nachtbergung mit der Seilwinde verfügt, setzte daher zwei Bergretter in der Nähe ab. Die kämpften sich bei Dunkelheit durch Schnee und Eis zum Verletzten. Einer der beiden kappte den Schirm und sicherte den Patienten, der Heli brachte unterdessen zwei weitere Bergretter auf die Zugspitze.
„Die Besatzung hat den Deutschen in der Folge am Seil ins Tal geflogen“, schildert Poberschnigg. Dort konnte der Patient ärztlich erstversorgt und anschließend in die Klinik geflogen werden.
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