Eine Europa-Karte zeigt, auf welche Energiegewinnung die einzelnen Länder setzen. Bei uns ist noch ordentlich Luft nach oben im Bereich Wasserkraft und Einsparungspotenzial.
Woher kommt der Strom, den wir verbrauchen? Details darüber liefert eine Weltkarte, die Infos über die Energiegewinnung gibt. Viele Länder verlassen sich auf umweltbelastende Erzeugung. Mit mehr als 300g CO2eq/kWh Emissionen (die Einheit zeigt an, wieviel Gramm Kohlendioxid bei der Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom freigesetzt wird), ist Österreich weder sehr klimafreundlich noch -feindlich.
Mit fast 50-prozentiger Nutzung der Wasserkraft wird klar, dass das Potenzial einer nachhaltigen Energiegewinnung da ist. Der Rest der genutzten Energie stammt aus Erdgaskraftwerken und Importen. Eine nachhaltige Lösung wäre die Modernisierung und Erweiterung der 5000 heimischen Wasserkraftwerke. Dabei müsse man laut WWF aber auf Qualität setzen. Sprich: Mit Rücksicht auf die umliegende Natur.
Frankreich „strahlt“ grün wegen Atomkraftwerken
Einen vermeintlich viel besseren ökologischen Fußabdruck bei Strom als wir hat die Grande Nation. Tatsächlich wirkt das Land auf den ersten Blick mit 100g CO2eq/kWh Emissionen besonders umweltschonend – doch der Schein trügt: 70 Prozent der gewonnenen Energie stammt aus Atomkraftwerken. Obwohl diese per se kaum CO2-Emissionen ausstoßen, ist Kernenergie alles andere als umweltfreundlich. Neben der radioaktiven Gefahr geht es auch um die Probleme des Uranabbaus bis hin zur Endlagerung.
Auf umweltfeindliche Energiegewinnung setzt Polen. Das Land stößt täglich rund 700g CO2eq/kWh an CO2-Emissionen aus, da bis zu 75% des Stroms aus Kohlekraftwerken, der Rest aus Erdgasanlagen stammt. Im positiven Kontrast dazu: Island und Norwegen. Beide Länder nutzen regenerative und CO2-arme Stromerzeugung. Mit aus 70 Prozent Wasser, 30 Prozent Wind sowie aus Geothermie stammender Energie ist in beiden Ländern der Ausstoß von CO2-Emissionen äußerst gering.
Klar ist jedenfalls: Bis zur gänzlich klimafreundlichen Energiegewinnung Österreichs ist noch ordentlich Luft nach oben. Bei Ausbau und Modernisierung unserer Wasserkraft genauso wie bei Stromeinsparung durch uns alle im Alltag oder energetischer Sanierung von Gebäuden ...
Hannah Neudeck, Kronenzeitung
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