Seit dem Tod ihres Vaters George VI am 6. Februar 1952 war Elizabeth II Königin. Die Queen ist für die Briten eine Institution, die die Gesellschaft zusammenhält. Elizabeth hat zeitlebens das Versprechen gehalten, das sie an ihrem 21. Geburtstag gemacht hatte: „Mein ganzes Leben, sollte es kurz oder lang werden, werde ich in Ihren Dienst und den des britischen Empire stellen.“
Als Elizabeth am 21. April 1926 zur Welt kam, dachte niemand, dass sie einmal den britischen Thron besteigen würde. Doch als ihr Onkel, König Edward VIII 1936 abdankte, um die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten, und ihr Vater Albert zu König George VI. gekrönt wurde, war „Lilibet“ plötzlich Thronfolgerin. Mit einem Mal stand sie im Blickpunkt der Öffentlichkeit. 1940 hielt die 14-Jährige ihre erste Rundfunkansprache, mit 16 hatte sie den ersten öffentlichen Auftritt.
Als London im 2. Weltkrieg bombardiert wurde, blieb König George mit seiner Familie im Buckingham-Palast statt aufs Land zu fliehen. Das bescherte der britischen Monarchie in der Bevölkerung einen enormen Prestigegewinn.
Schon 1939 verliebte sich die erst 13-Jährige in Prinz Philip, ihren Cousin dritten Grades. Geheiratet wurde schließlich am 20. November 1947 in der Westminster Abbey. Am 14. November 1948 bekam Elizabeth ihr erstes Kind, Thronfolger Prinz Charles. Tochter Anne folgte am 15. August 1950.
Während einer Kenia-Reise von Elizabeth und Philip starb König George VI, und Elizabeth wurde Königin. Die Krönung am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey war die erste, die im TV übertragen wurde. Schon als Queen brachte Elizabeth 1960 Prinz Andrew und 1964 Prinz Edward auf die Welt.
Sechs Schüsse und ein Eindringling im Palast
Während der Truppenparade zu Ehren ihres Geburtstags wurden im Juni 1981 sechs Schüsse auf Elizabeth abgefeuert, als sie auf ihrem Pferd „Burmese“ ritt. Zum Glück waren es nur Platzpatronen. Am 9. Juli 1982 schlich sich Michael Fagan ins Schlafzimmer der Königin. Sie verwickelte ihn in ein Gespräch, bis die Polizei ihn abführen konnte.
Annus horribilis und die Queen als Bond-Girl
Als Annus horribilis („Schreckensjahr“) bezeichnete die Queen 1992: Im März trennten sich Prinz Andrew und Ehefrau Fergie, im April ließ sich Anne von Mark Phillips scheiden. Im November erlitt Windsor Castle schwere Brandschäden, im Dezember trennten sich schließlich Charles und Diana. Traurig war für Elizabeth II auch 2002: Ausgerechnet im Jahr ihres goldenen Thronjubiläums starben ihre jüngere Schwester Margaret (71) und ihre Mutter (101).
Legendär ist Elizabeths Auftritt in einem Kurzfilm zur Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2012 in London an der Seite von Daniel Craig als Geheimagent 007. Die Queen erhielt dafür den Filmpreis BAFTA und wurde während der Zeremonie als „unvergesslichstes Bond-Girl aller Zeiten“ bezeichnet.
Ärger über den „Megxit“ und ein TV-Interview
„Not amused“ war Elizabeth, als sich Enkel Prinz Harry und seine amerikanische Frau Meghan im Jahr 2020 aus den Pflichten der britischen Königsfamilie zurückzogen und in die USA übersiedelten. Ein Interview der beiden bei Oprah Winfrey, in dem die Royals als Rassisten dargestellt wurden, sorgte für ein Zerwürfnis innerhalb der Familie. Auch die Missbrauchsvorwürfe gegen Sohn Andrew traf die Familie hart.
„Große Leere“ nach dem Tod von Prinz Philip
Der schwerste Schlag war Prinz Philips Tod am 9. April 2021 - nach 73 Jahren Ehe und nur zwölf Tage vor ihrem 95. Geburtstag. Seither fühlte die Königin „eine große Leere“.
Elizabeths Herrschaftsdauer ist die längste aller britischen Monarchen. Den Rekord von Königin Victoria übertraf sie am 9. September 2015.
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