Mit einem schockierenden Posting hat der steirische FPÖ-Funktionär Michael Wagner am Sonntag aufhorchen lassen: Der 28-Jährige gab bekannt, schwer an Corona erkrankt zu sein und sich nun so bald wie möglich impfen lassen zu wollen. Sein Gesinnungswandel in Sachen Impfung dürfte innerhalb der Partei unterschiedlich aufgenommen werden: Während Norbert Hofer öffentlich „Alles Gute“ wünscht, hüllt sich Herbert Kickl bislang in Schweigen.
„Ich habe Corona leider derart schlimm ausgefasst, sodass ich auf der Intensiv um mein Leben kämpfen musste! Mittlerweile durfte ich die Intensivstation zwar wieder in Richtung Normalstation verlassen, aber es ist noch ein langer, steiniger und harter Weg zurück!“, machte Wagner am Sonntag seine schwere Erkrankung auf seiner Facebook-Seite öffentlich. Und gestand zugleich ein: „Ich dachte auch immer, dass es mich mit 28 nicht treffen kann, und bin daher leichtfertig umgegangen. Falsch gedacht ...“
Und sollte wer fragen: Ich gelte jetzt als genesen, werde aber auf jeden Fall in sechs Monaten zur Impfung gehen! Nochmals will ich das nicht mehr erleben!
FPÖ-Funktionär Michael Wagner
In sechs Monate wolle der 28-Jährige nun „auf jeden Fall zur Impfung gehen“. Mit diesem Eingeständnis dürfte Wagner nun innerhalb seiner Partei unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Der dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer etwa, gab bereits im September bekannt, gegen Corona geimpft und von der Wirksamkeit der Impfung überzeugt zu sein.
Er ist es auch, der unter Wagners Posting wohlwollende Worte fand: „Alles Gute und viel Kraft für Deinen Weg zurück und hoffentlich bis bald.“
Kein Kommentar von Kickl
Keinen öffentlichen Kommentar zu der schweren Erkrankung seines Parteikollegen gab hingegen der aus Überzeugung ungeimpfte FPÖ-Chef Herbert Kickl ab. Der Politiker, der zuletzt für Entwurmungsmittel gegen Covid-19 warb, wetterte am Sonntag in mehreren Aussendungen lediglich lautstark gegen die neue Corona-Maßnahmenverordnung und rief seine Anhänger zur Teilnahme an der kommenden Demonstration am Samstag auf. Ob er sich eventuell privat an Wagner wandte, ist derzeit nicht bekannt.
Wie kontrovers die Corona-Impfung innerhalb der FPÖ behandelt wird, zeigt auch der Umgang des steirischen Parteichefs Mario Kunasek mit der Thematik: Er möchte seinen Impfstatus konsequent nicht bekannt geben.
Posting wieder gelöscht
Der 28-jährigen Wagner dürfte die zahlreichen und durchaus auch sehr unterschiedlichen Reaktionen auf die Veröffentlichung seiner Erkrankung und seine damit verbundene Impf-Motivation womöglich nicht erwartet haben: Er löschte jedenfalls das Posting von seiner Facebook-Seite.
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