Trotzdem zur Olympia?

Schwerer Verletzungs-Rückschlag für Vanessa Herzog

Wintersport
15.11.2021 12:56

Eisschnellläuferin Vanessa Herzog hat wie schon im Frühsommer einen Bandscheibenvorfall erlitten. Die 26-Jährige konnte daher in der vergangenen Woche nicht beim Weltcup-Auftakt in Polen antreten, eine MRT-Untersuchung in Klagenfurt hat am Montag die niederschmetternde Diagnose gebracht. Damit fällt Herzog in dieser Saison für den Weltcup und wegen des Qualifikationsprozederes auch für EM und WM aus. Eine Hoffnung hat Österreichs Sportlerin des Jahres 2019 noch für Olympia.

Demnach erfolgt nun bis zum Jahreswechsel eine Intensiv-Therapie, danach wird die Situation neu bewertet. „Sollten sich die Vorzeichen bessern, dass diese Bandscheibe nicht mehr auf die Nervenwurzel drückt, sich die Bandscheibe zurückbildet, dann würden wir einen Shot bei Olympia versuchen“, erklärte Ehemann, Coach und Manager Thomas Herzog. Das Training für 500 und 1.000 m bei den Peking-Spielen würde dann Mitte Jänner aufgenommen werden.

(Bild: AP)

Voraussetzung dafür wäre, dass die von Herzog im bisherigen Saisonverlauf über die beiden Sprintstrecken erbrachten Zeiten zur Qualifikation reichen. Davon gehen die Herzogs aus. Das ist aber derzeit noch weit weg. „Es war ein bisschen ein Schock, weil ich damit nicht gerechnet habe, weil die Schmerzen viel weniger sind als beim ersten Mal“, sagte Herzog. „Wir müssen jetzt damit umgehen und morgen machen wir im Olympia-Zentrum Kärnten den ganzen Therapieplan.“

Thomas und Vanessa Herzog (Bild: GEPA pictures)
Thomas und Vanessa Herzog

Voraussetzung dafür wäre, dass die von Herzog im bisherigen Saisonverlauf über die beiden Sprintstrecken erbrachten Zeiten zur Qualifikation reichen. Davon gehen die Herzogs aus. Das ist aber derzeit noch weit weg. „Es war ein bisschen ein Schock, weil ich damit nicht gerechnet habe, weil die Schmerzen viel weniger sind als beim ersten Mal“, sagte Vanessa Herzog.. „Wir müssen jetzt damit umgehen und morgen machen wir im Olympia-Zentrum Kärnten den ganzen Therapieplan.“

Sechs Monate nur regenerativ?
Geht es rein nach der am Montag erfahrenen medizinischen Einschätzung, müsste die Olympia-Vierte und -Fünfte von 2018 in Pyeongchang sechs Monate nur regenerativ arbeiten, erst in einem Jahr sei der Bandscheibenvorfall komplett verheilt. Mut macht der Ex-Weltmeisterin aber, dass ihre Konstitution extrem gut sei. „Wir haben da sehr, sehr viel gemacht heuer“, meinte die Tirolerin. „Ich bin von der Rumpf-Muskulatur viel besser als vorher. Da hatte ich nicht so viel Muskeln im Rücken.“

Da die Vernarbung des neuen Bandscheibenvorfalls schon begonnen habe, Herzog aber zuletzt im Training dennoch gut und sehr schnell gefahren sei, zeige die gute körperliche Verfassung. Ab sofort stehen fünfmal wöchentlich Einheiten mit Physio, Osteopathen und Sportwissenschafter auf dem Programm. Ziel sei, dass Herzog vor allem in der tiefen Bauchmuskulatur weiter wie ein Brett sei, erklärte Thomas Herzog: „Normal brauchen wir zehn Wochen Therapie. Aber die haben wir nicht mehr.“

(Bild: GEPA)

Macht Olympia noch Sinn?
Nach rund sieben Wochen müsse eine Entscheidung fallen, ob es mit Olympia Sinn machen könnte. „So um Neujahr herum muss ich spätestens auf das Eis gehen, dass ich sehe, ob es funktioniert oder nicht und dass ich noch eine Chance habe“, verdeutlichte Vanessa Herzog. „Ich muss testen, positionsmäßig - auf dem Gleitbrett oder auf dem Trockenen. Wir müssen uns herantasten.“ Noch am vergangenen Dienstag sei sie im Training „saugut gefahren, echt schnell. Darum ist es extra-schade.“

Thomas Herzog rechnete vor, dass es bei seiner Ehefrau für gewöhnlich einen Monat Eistraining brauche, damit sie voll wettbewerbsfähig sei. Für das Inzell-Training ist daher der 15. Jänner anvisiert. Das Olympia-Rennen über 500 m ist für 13. Februar angesetzt, das über 1.000 m für 17. Februar. Bis dahin wären zehn Eistage in Europa und fünf in Peking geplant. Die Chance auf Gelingen des Olympia-Plans schätzt Thomas Herzog im unteren Prozentbereich ein.

Fünf nach zwölf?
„Es ist jetzt fünf nach zwölf - normal geht es sich nicht mehr aus“, sah er die Sache realistisch. „Wenn es nicht die olympische Saison wäre, würden wir die Saison natürlich beenden, weil ich will die Vanessa nicht zum Sportkrüppel machen. Weil die nächste Variante ist Operation und ein dauerhafter Schaden. Vanessas Gesundheit steht bei mir absolut an erster Stelle. Wir gehen bei Olympia auch nur an den Start, wenn Vanessa im Bereich der Top 5 laufen kann. Sonst lassen wir es.“

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(Bild: KMM)



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