Sportminister Werner Kogler hat auf die deftige Kritik von Felix Gottwald reagiert. „All jene, die sich nicht impfen lassen wollen, dürfen und können natürlich auch Sport betreiben. Bis auf Weiteres aber eben innerhalb der eigenen vier Wände oder im öffentlichen Raum, mit Abstand zu anderen, sodass die Ansteckungsgefahr für sie selbst und andere minimiert wird“, repliziert Kogler in einem krone.at vorliegenden Statement. Gottwald hatte zuvor via offenem Brief ans Ministerium wortreich und durchaus emotionsgeladen seinen Rücktritt als Vorsitzender der Breitensportkommission der Bundes-Sport GmbH erklärt.
Kogler hat‘s registriert. Gottwalds Rücktritt sei „bedauerlich, aber zur Kenntnis zu nehmen“. Als Mitglied der Kommission für den Breitensport habe Gottwald, Österreichs erfolgreichster Olympionike, versucht, „zur Entwicklung einer echten Bewegungskultur in Österreich beizutragen. Sein Engagement in diesem Bereich schätze ich sehr“, lässt sich der Minister zitieren, ehe er doch argumentativ in die Tiefe geht.
Kogler: „Bevölkerung schützen“
Dass Gottwald im aktuellen Polit-Alltag vordergründig „Hetze und Diskriminierung“ ortet, lässt Kogler nicht unkommentiert stehen: „Unser Auftrag als Politik ist der Schutz der Bevölkerung. Die vor allem bei ungeimpften Personen dramatisch gestiegenen Fallzahlen und Inzidenzen sowie die stark belasteten Spitalskapazitäten haben die Bundesregierung am Wochenende gemeinsam mit den Landeshauptleuten veranlasst, weitreichende Maßnahmen zur Pandemiebewältigung zu beschließen.“
Gottwalds Rücktritt ist auch Thema in der ganz aktuellen Ausgabe von „Krone oder Kasperl“:
Gottwald „wie Millionen andere ausgegrenzt“
Gottwald hatte davor leicht kryptisch auf den Umstand angespielt, offenbar ungeimpft zu sein. Wie sonst ist es zu verstehen, dass er sich als „nachweislich Gesunder, der mit vernünftigen und sinnvollen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sehr verantwortungsvoll umgeht, (...) jetzt wie Millionen andere vom sozialen und damit auch vom sportlich bewegten Leben ausgegrenzt“ werde? „Ich habe Gesundheitswissenschaften studiert, weil ich mich zeit meines Lebens damit beschäftigt habe, wie Gesundheit - und nicht wie Krankheit - entsteht. Sport und Bewegung sind und bleiben dafür ein wesentlicher Teil der Lösung“, so Gottwald weiter. Er schäme sich geradezu für das Land, in dem es derzeit um vieles, aber nicht um die ernst gemeinte Gesundheit der Bevölkerung gehe.
„Pandemie noch lange nicht vorbei“
Kogler zur suggerierten Ausgrenzung: „All jene, die sich nicht impfen lassen wollen, dürfen und können natürlich auch Sport betreiben. Bis auf Weiteres aber eben innerhalb der eigenen vier Wände oder im öffentlichen Raum, mit Abstand zu anderen, sodass die Ansteckungsgefahr für sie selbst und andere minimiert wird.“
Die Pandemie sei „noch lange nicht vorbei. Entscheidend ist nun, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen. So können wir uns und andere vor Ansteckung und schweren Krankheitsverläufen schützen“, schließt der Minister.
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