Weltweite Regelung

Mindesthaltbarkeit für Elektroauto-Akkus kommt

Motor
16.11.2021 08:00

Geht beim E-Auto die Traktionsbatterie kaputt, kann das einen Totalschaden bedeuten. Künftige Garantieverpflichtungen sollen diese Angst nehmen. Die derzeitigen freiwilligen Garantieversprechen der Hersteller entsprechen in den meisten Fällen den geplanten Verpflichtungen.

(Bild: kmm)

Was bisher zumeist freiwillig angeboten wird, soll also künftig Pflicht werden: eine Mindesthaltbarkeit für Traktionsbatterien. Auf einen vorläufig noch unverbindlichen Entwurf für eine solche Regelung haben sich die Mitglieder des „Weltforums für die Harmonisierung fahrzeugtechnischer Vorschriften“ der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) geeinigt.

Sollte die Regelung in Kraft treten, wären Autohersteller dazu verpflichtet, bei Akkus nach 5 Jahren oder 100.000 Kilometer mindestens 80 sowie nach 160.000 Kilometer oder 8 Jahren noch mindestens 70 Prozent Restkapazität zu gewährleisten. Letzteres entspricht der Gewährleistung, welche die meisten Hersteller von Peugeot bis Volkswagen anbieten, mit einzelnen Ausnahmen. So sind es bei den Tesla-Models Y und S 240.000 km, Mercedes bietet beim EQS 70% nach 10 Jahren oder 250.000 km an, Lexus beim UX300e zehn Jahre oder eine Million Kilometer. Kia z.B. beschränkt sich auf sieben Jahre/150.000 Kilometer.

Toyota verspricht, dass sie Batterie des bZ4X nach zehn Jahren noch eine Mindestkapazität von 90 Prozent aufweist. (Bild: Toyota)
Toyota verspricht, dass sie Batterie des bZ4X nach zehn Jahren noch eine Mindestkapazität von 90 Prozent aufweist.

Neben den USA, China und der EU haben sich weitere Herstellerländer von Autos auf die Einführung dieser Mindesthaltbarkeitsregelung für Traktionsbatterien von E-Fahrzeugen verständigt. Im März 2022 soll eine Abstimmung der Nationen zum Entwurf einer verbindlichen Regelung folgen, der anschließend die Länder noch zustimmen und sie dann vermutlich ab 2023 in nationales Recht überführen müssen.

Grundsätzlich will man mit der Restkapazitäts-Verpflichtung den Einsatz qualitativ schlechter Batterien verhindern und das Verbraucher-Vertrauen in E-Fahrzeuge stärken. Die UNECE erwartet bis 2025 einen Anteil von E-Autos im globalen Gesamt-Fahrzeugmarkt von 10,4 bis 19 Prozent. 2020 lag der Anteil noch bei 4,6 Prozent.

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