Der Villacher Innenstadt war Tag eins des Lockdowns für Ungeimpfte anzusehen. Anstatt in Kaffeehäusern und Geschäften spielte sich am Montag ein großer Teil des sozialen Lebens vor den Testcontainern ab.
„Man spürt die verschärften Maßnahmen deutlich. Heute bediene ich nur ein Drittel der Gäste, die üblicherweise um diese Zeit hier sind. Die Stimmung ist trotzdem positiv. Fast alle zeigen uns unaufgefordert den grünen Pass“, erzählt Kellnerin Daniela von den Kaffeemachern in der Italiener Straße.
Ungeimpfte fehlen in Gastro & Handel
Ein ähnliches Bild bietet sich auch bei Mod(E)liza am Unteren Kirchenplatz: „Die wenigen Kundinnen, die sich in Anbetracht der aktuellen Coronazahlen noch aus dem Haus wagen, bediene ich mit Herzblut. Mit gemischten Gefühlen kontrolliere ich die zwei übrig gebliebenen G genau“, sagt Marlies: „Corona zwingt mich zum Schritt in die virtuelle Welt. Ich arbeite auf Hochtouren an einem Online Shop, um mehr Kunden zu erreichen!“
Gähnende Leere in Geschäften
Auch Michaela vom Restaurant Veggie Taria in der Lederergasse kämpft um ihre berufliche Existenz: „Villach ist eingeschlafen, in Restaurants und Geschäften herrscht gähnende Leere. Ich werde in weiterer Folge wohl erst um 12 Uhr aufsperren. Sicherer fühlen würde ich mich übrigens, wenn auf der Eingangstür ,Zutritt nur für getestete Geimpfte’ stehen würde. Testen ist das Um und Auf. Das ignorieren viele!“
Damit spricht die Köchin ein Problem an, das auch der geimpfte Thomas sieht: „Ich sitze lieber mit Ungeimpften, die getestet sind, an einem Tisch als mit geimpften Testmuffeln!“
Lange Schlangen vor Testcontainern
Naturgemäß sehen das allerdings nicht alle so. „Die Container-Kinder nehmen Plätze auf Intensivstationen weg, die dringend gebraucht werden. Wer die Impfung verweigert, verdient auch keinen Intensiv-Platz!“, kontert Herwig: „Ich bin regelrecht schadenfroh, wenn ich die Menschenmassen Schlange stehen sehe. Leute, lasst euch doch einfach impfen!“
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