Kärnten leidet unter der immer älter werdenden Bevölkerung, mangelnden Facharbeitskräften und der Abwanderung junger, gut gebildeter Menschen. Doch unser Bundesland hat auch durchaus einige Trümpfe im Ärmel: Es hat die Corona-Krise mitunter gut gemeistert und punktet mit Innovationen im Forschungsbereich.
Nicht nur Infineon sorgt in Kärnten für herausragende Leistungen in Forschung und Entwicklung (F&E). „Im internationalen Vergleich ist die F&E-Quote hoch und im europäischen Vergleich sogar überdurchschnittlich“, weiß Eric Kirschner von Joanneum Research.
Mangelnde Kinderbetreuung ist wohlstandsvernichtend! Eine Frau, ein Mann muss die Wahl haben – Betreuung oder Arbeit?
Eric Kirschner, Studienautor, Joanneum Research
Strukturwandel der Kärntner Wirtschaft
Mit seinem Forschungsteam hat er in den Jahren 2016 bis 2019 den Strukturwandel der Kärntner Wirtschaft untersucht. Die Studie, die im Auftrag der Arbeiterkammer durchgeführt wurde, beschreibt die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Bundeslandes, hebt Schwierigkeiten, aber auch Chancen hervor.
Vor allem demografischer Wandel, Abwanderung und mangelnde Fachkräfte seien problematisch. Die Vernetzung mit anderen Industrieregionen sei deshalb essenziell, das werde etwa durch die Koralmbahn einfacher.
Die Arbeitsproduktivität der Kärntnerinnen und Kärntner ist sehr hoch. Wir sind nicht nur ein Tourismusland, sondern auch ein Industrieland.
Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer Kärnten
Krise gut überstanden
Obwohl die Studie vor Ausbruch der Corona-Pandemie beendet wurde, sei sie repräsentativ, denn sie zeige längerfristige Trends. „Die Untersuchungen zeigen, dass Kärnten als bestes bzw. zweitbestes österreichisches Bundesland durch die Krise gekommen ist“, informiert Landeshauptmann Peter Kaiser.
Er will sich den Herausforderungen stellen: „Die Studie gibt uns implizite Handlungsanweisungen vor, die sich mit unseren politischen Intentionen treffen: Attraktivitätssteigerung der Öffis, Ausbildung und Ausbau der Kinderbetreuung.“
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