Zwei kleine Kinder liegen derzeit im Salzburger Uniklinikum nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf der Intensivstation. Eine Vierjährige hat infolge der Covid-Erkrankung eine schwere Multiorganentzündung entwickelt. Auch ein fünfjähriger Bub muss intensivmedizinisch betreut werden.
Das PIMS-Syndrom (Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome), unter dem das Mädchen leidet, kann bei Kindern infolge einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten. Bei der Erkrankung führt eine überschießende Immunreaktion zu Entzündungen verschiedener Organe.
Eines von 3000 bis 5000 mit dem Coronavirus angesteckten Kindern erkrankt nach Angaben des Mikrobiologen Michael Wagner schwer am sogenannten Hyperinflammationssyndrom mit potenziell lebensgefährlichem Verlauf. Auch schwerwiegende Langzeitfolgen sind bei dem neuartigen Krankheitsbild möglich.
Symptome oft trügerisch
Mittlerweile erkenne man in der Medizin zum Glück das Krankheitsbild und könne reagieren und behandeln, so der Leiter der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum in Dresden, Reinhard Berner, im Sommer. Die Symptome seien aber oft trügerisch, sagte Evelyn Lechner, die ärztliche Direktorin des Rehazentrums „Kokon“ für Kinder und Jugendliche am Rande von Rohrbach in Oberösterreich.
Erst nach etwa 14 bis 21 Tagen nach einer häufig „unspektakulären“ Corona-Infektion tritt PIMS auf. „Mit trügerischen Anzeichen, vorwiegend mit Erbrechen und Durchfall“, so Lechner, „sodass die Eltern der Patienten zunächst Blinddarmentzündungen oder Lebensmittelvergiftungen vermuten.“ Wichtig sei aber, dass die jungen Patienten rasch in einem Spital untersucht würden. Mit einer entzündungshemmenden Behandlung erholen sich die Kinder meist rasch und vollständig.
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