„Atom-Veteranin“ Drabova, die schon den Start des AKW Temelín im Jahr 2000 genehmigt hat, meint, „dass die Atomkraft einen Weg zur Erfüllung strenger europäischer Klimaziele auch für Tschechien darstellt.“ Aus der Kohle müsse man ja aussteigen; in der Übergangszeit bis zur Entstehung neuer Atomanlagen soll laut ihr in Tschechien Gas helfen.
Die Vorlaufzeit für Planung und Bau von Atomanlagen ist so lange, dass es für die Umsetzung der Klimaziele ohnehin zu spät ist.
Oberösterreichs Umweltanwalt DI Martin Donat
Offener Brief an künftigen deutschen Kanzler
Auch Oberösterreichs Atomgegner kämpfen gegen solche Ideen: „Atomkraft als grüne Energie ist Wahnwitz pur“, sagen Gabriele Schweiger und Roland Egger von Atomstopp Oberösterreich. Sie haben gemeinsam mit 128 anderen Organisationen (darunter auch die „Mütter gegen Atomgefahr“) einen Offenen Brief an den wahrscheinlich künftigen deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) unterschrieben. Er soll sich bei der EU-Kommission stark machen, der Atomenergie kein grünes Klimaschutz-Mäntelchen umzuhängen.
Ich sage es ganz klar und deutlich: Ich sehe keine wie immer gearteten positiven Aspekte bei der Nutzung der nuklearen Energie!
OÖ Landesenergiebeauftragter Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Dell
Atomlobby probiert es mit kleineren Meilern
Unterdessen versucht die Atomlobby, ausgehend von den USA, in Europa (vorerst in Rumänien) kleine, modulare Kernreaktoren zu etablieren, die als „sauber“ etikettiert werden. Auch hier wird mit dem Klimaschutz hausieren gegangen.
Bereits seit der ersten Weltklimakonferenz im Jahr 1995 in Berlin kenne ich das Lobbying für Atomenergie unter dem Klimaaspekt
DI Andreas Drack, Klimaschutzbeauftragter des Landes OÖ
„Die in unsere Anti-Atom Strategie vorgebrachten Argumente sind nach wie vor gültig und auch wenn man beabsichtigt, nun kleinere kompaktere KKW zu bauen gilt: teure Energieform, ungelöste Entsorgung radioaktive Abfälle, Restrisiko“, saggt dazu der oö. Klimaschutzbeauftragte Andreas Drack. Umweltanwalt Martin Donat gibt unter anderem zu bedenken, „wie man Leuten in 100.000 Jahren deutlich machen kann, wo ein Atommülllager ist und dass es gefährlich ist“. „Die weitere kompromisslose Ablehnung der Nutzung von Atomkraft durch Oberösterreich ist nur konsequent“, betont Landesenergiebeauftragter Gerhard Dell.
pö
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