In der Vorwoche waren es 68 Migranten, die irgendwo in Oberösterreich aufgegriffen wurden und dann Asyl beantragten. Die allermeisten erwischte es im Bezirk Schärding, von wo sie über den Inn nach Bayern zu gelangen versuchen. Und eben jene meist 16 bis 25 Jahre alten Afghanen, Syrer und Iraker, die aus Lkw-Anhängern geholt werden. Frauen und Kinder wie in der Flüchtlingswelle 2015 sind so gut wie nie dabei, stets nur junge Männer, die der Fremdenpolizei übergeben werden.
Großquartier wird reaktiviert
„Vor einer Woche bekam ich die Information, dass unser ehemaliges Großquartier wieder aktiviert wird“, bestätigt Bürgermeister Norbert Weber aus Frankenburg am Hausruck. Die Lagerhalle ist seit 2015 vom Innenministerium um kolportierte 25.000 Euro angemietet und war nach dem Abklingen der Flüchtlingswelle leergestanden. Am 10. November kam nun der erste Bus mit jungen Männern an – inzwischen sind es 140 geworden, die hier untergebracht sind. „Ich habe bei der Exekutive um verstärkte Präsenz gebeten, weil unser Polizeiposten ja geschlossen wurde und die Beamten aus Ampflwang kommen müssen. Es gibt jetzt auch wirklich einen vermehrten Streifendienst“, bestätigt der Bürgermeister, der die Situation im Ort genau beobachtet. Eine Obergrenze von 240 Asylwerbern sei zugesagt worden, in der Halle würden insgesamt bis zu 400 Platz finden. „Durch die Corona-Problematik werden die Asylwerber auf mehr Standorte aufgeteilt. Alle drei Tage werden Lagerbewohner auf Covid getestet.“
Wir werden uns die Sache jetzt einmal ganz genau anschauen. Wenn die Lage nicht besser wird, dann setzen wir Maßnahmen.
Ferdinand Aigner, VP-Bürgermeister von St. Georgen im Attergau
Zahlen im Erstaufnahmelager explodieren
Als die „Krone“ in St. Georgen im Attergau nachfragte, wie es mit dem Erstaufnahmelager laufe, war der Bürgermeister anfangs noch sehr entspannt, bis er auf die aktuellen Belegungszahlen schaute: „Die sind in den letzten Tagen explodiert. Wir haben aktuell 180 Leute hier. Das war so nicht ausgemacht“, donnerte Ortschef Ferdinand Aigner. Denn ihm war – wie berichtet – versprochen worden, dass nicht mehr als 100 bis 120 Asylwerber untergebracht werden.
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