Keine Spur mehr davon, dass sie einst als geniales Duo auf dem Court galten. Zwischen den NBA-Legenden Scottie Pippen und Michael Jordan herrscht emotionale Eiszeit - die die neue Biographie von Pippen nicht unbedingt beenden wird. Dort schießt Scottie nämlich aus allen Rohren gegen seinen einstigen Buddy.
Hintergrund: Die im Vorjahr ausgestrahlte Netflix-Doku „The Last Dance“ über die Karriere Michael Jordans hatte seinem Ex-Kumpel von den Chicaco Bulls sauer aufgestoßen. So sauer, dass Pippen der Doku in seiner jetzt erschienen Biographie „Unguarded“ ganze Absätze widmet. Und die haben es in sich.
Pippen: „Wir waren zweitrangig, kleiner“
Jordan, schreibt Pippen, hätte „nicht herablassender“ sein können. Er, den Jordan einst den „wichtigsten Mitspieler“ seiner Karriere nannte, sei in der Doku „nicht mehr als ein Accessoire“. „Jede Folge das Gleiche“, zitiert die „Bild“ aus dem Pippen-Buch: „Michael auf einem Podest, seine Teamkollegen waren zweitrangig, kleiner, die Botschaft war nicht anders als damals, als er uns als seine Nebendarsteller bezeichnete.“ Pippen - er behauptet übrigens, Jordan hätte für die Doku zehn Millionen Dollar eingestreift - wundert sich aber über sich selbst: „Ich habe viel Zeit mit dem Mann verbracht, ich wusste, wie er tickt. Wie konnte ich nur glauben, dass er inzwischen anders ist?“
„Basketball ruiniert“
Die „Sportbible“ bringt noch einen anderen deftigen Aspekt aus dem Buch. Darin schreibt Pippen, dass Jordan nicht weniger als den „Basketball ruiniert“ habe. Wie das? „In den 80er-Jahren ging es am Basketballplatz darum, sich ständig um den Ball zu bewegen, zu passen, dem Team zu helfen. Damit war‘s in den 90ern vorbei. Die Kids wollten plötzlich spielen wie Michael Jordan. Nur: Der wollte nicht passen. Er wollte, dass alles für ihn getan wird. Deswegen bin ich der Meinung, dass LeBron James der größte Spieler in der Geschichte ist.“ Und eben nicht Michael Jordan.
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