Die Kritik des kroatischen Präsidenten Zoran Milanovic an den Corona-Maßnahmen in Österreich hat für diplomatische Verstimmung in Wien gesorgt. Das Außenministerium lud wegen der „höchst befremdlichen Aussagen des kroatischen Präsidenten“ den kroatischen Botschafter Daniel Gluncic am Mittwoch zu einem Gespräch ein. Dabei sei diesem „deutlich das Befremden über die getätigten Aussagen mitgeteilt“ worden, erklärte das Außenministerium.
Die Aussagen von Milanovic seien „aufs Schärfste zurückzuweisen“, hieß es nach dem Gespräch des Botschafters mit Generalsekretär Peter Launsky-Tieffenthal. „Der Vergleich zwischen Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie und dem Faschismus ist inakzeptabel. Es ist unsere Verantwortung, die Menschen in Österreich zu schützen. Dieser Verantwortung kommen wir nach“, so das Außenministerium.
Lockdown für Ungeimpfte „Dummheit“
Der kroatische Präsident hatte am Montag den Lockdown für Ungeimpfte indirekt als „Dummheit“ bezeichnet. „In Österreich verbietet man heute Menschen, die nicht geimpft sind, das Haus zu verlassen. Was ist das, Wissenschaft oder Methoden, die an die 30er-Jahre erinnern?“, sagte er nach Angaben der Zeitung „Jutarnji list“ nach einer Audienz bei Papst Franziskus im Vatikan.
„Ich habe in letzter Zeit ein Problem mit dieser Tobsucht ohne jegliche Argumente. Wissenschaft kann nicht gleichzeitig die Erfindung der Impfung, die das Werk einiger brillanter Geister war, und diese Dummheiten bei den Maßnahmen sein“, sagte Milanovic mit Blick auf den österreichischen Ungeimpften-Lockdown.
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