Die Pandemie treibt jeden einzelnen an seine Grenzen - sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Doch vor allem für junge Menschen, die erst dabei sind ihren Platz im Leben zu finden, hat die Krise weitreichende Folgen.
Das zeigt sich beispielsweise an den zahlreichen Schulabmeldungen im Land. „Wenn Schüler also nicht wieder zum Regelbetrieb zurückkehren, verändern sich ganze Biografien“, so die Befürchtung von Roland Grassl, Ärztlicher Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Eisenstadt. Nach ihm sei dringend davon abzusehen, Schüler wieder ins Distance Learning zu schicken. Denn seit Pandemiebeginn haben Depressionen und Angststörungen unter jungen Menschen stark zugenommen.
Von früheren Pandemien weiß man, dass Spätfolgen noch mehrere Jahre nach der Krise andauern können.
Roland Grassl, Ärztlicher Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie im PSD
Kinder ohne Vorbelastung plötzlich betroffen
Während Kinder unter Schlafstörungen und Ängsten leiden, sind Jugendliche vermehrt von Depressionen sowie Mädchen von Essstörungen betroffen. „Jene, die bereits krank waren, sind es nun noch mehr. Doch auch Kinder, die ohne die Pandemie nie in unsere Einrichtung gekommen wären, sind aufgrund der Einschränkungen an ihre Belastbarkeitsgrenzen gestoßen“, berichtet Grassl.
Die Mischform - also eine Kombination der Fern- und Präsenzlehre - stellte sich nach dem Experten als größte Herausforderung dar: „Junge Menschen brauchen die Kontinuität, welche mit der Präsenzlehre einhergeht.“ Im Sommer habe man zwar eine Besserung wahrgenommen, die Dauer der Pandemie lässt jedoch die Hoffnung unter Betroffenen schwinden. Man rechne daher wieder mit einem Anstieg an Beratungen.
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