Nach den Hamsterkäufe des Entwurmungsmittels Ivermectin in Oberösterreich hat sich nun der Hersteller zu Wort gemeldet und ganz klar Stellung zu den Falschinformationen bezogen. „Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2“, so Merck Sharp & Dohme in einer Aussendung. Man rate daher dringend von der Einnahme von Ivermectin zur Vorbeugung oder Behandlung von Covid-19 ab.
In Oberösterreich war des Entwurmungsmittel teilweise ausverkauft, doch anstatt sich darüber zu freuen gibt der Hersteller nun eine Warnung heraus: Zahlreiche anerkannte Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation oder auch das deutsche Robert-Koch-Institut hätten bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Studien zu Ivermectin und dem Coronavirus „einen niedrigen Evidenzgrad sowie methodische Limitationen“ aufweisen würden, sprich entweder schlecht gemacht oder schlichtweg falsch sind. MSD verwies zudem auf das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG), welches festhielt: „Die Verwendung von Ivermectin kann (mit Ausnahme kontrollierter klinischer Studien) keinesfalls zu einer Vorbeugung oder Behandlung von Covid-19 empfohlen werden.“
„Schwere Nebenwirkungen möglich“
„Zusammenfassend kann daher nur dringend von der Verwendung von Ivermectin für diesen Zweck abgeraten werden, da zusätzlich zur fehlenden Zulassung und Wirkung, die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu bedenken ist. Lieferengpässe durch den missbräuchlichen Einsatz von Ivermectin behindern darüber hinaus die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen“, zitiert MSD Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien in der Mitteilung.
Das Unternehmen, welches auch nach den ersten Meldungen über Ivermectin-Käufe in den USA bereits vor der Einnahme gewarnt hatte, hält abschließend fest, dass die Corona-Impfung „bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate unterstützt“.
Einnahme kann lebensgefährlich werden
Selbstversuche mit dem Pferdeentwurmungsmittel können tatsächlich lebensgefährlich werden. Neben erheblichen Magen-Darm-Beschwerden kann es zu Blutdruckabfall, Krampfanfällen, Schwindel, Verwirrtheit und sogar Sehstörungen kommen. Im schlimmsten Fall landet man also auch damit auf einer Intensivstation - sofern ein Bett frei ist ...
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