Justiz ermittelt

Impf-Zertifikate gefälscht? Apotheke im Visier

Tirol
18.11.2021 12:15

Eine Apotheke im Tiroler Oberland ist in Sachen Corona mit brisanten Vorwürfen konfrontiert. Offenbar sollen dort gefälschte Impf-Zertifikate ausgestellt worden sein. Aufgeflogen ist der Fall angeblich durch einen nur vermeintlich geimpften Patienten, der mittlerweile auf der Intensivstation behandelt werden muss. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

Der Verdacht wiegt schwer: Über die brisanten Vorwürfe gegen die Apotheke im Tiroler Oberland hatte am Mittwochabend die ORF-„ZiB 1“ berichtet. Demnach soll Anfang November ein Mann mit schweren Covid-Symptomen in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein, der nach eigenen Angaben geimpft war und auch einen entsprechenden Eintrag in der elektronischen Gesundheitsakte ELGA hatte. Dieser Eintrag dürfte laut ORF aber gefälscht sein. Der Patient liege mittlerweile auf der Intensivstation.

(Bild: tirol kliniken/Schwamberger)

Fälschungen im großen Stil?
Vonseiten der Tirol Kliniken hieß es, dass es möglicherweise gefälschte Einträge dem Anschein nach in mehreren Fällen gegeben haben könnte. Deshalb habe man sich „wegen einer möglichen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit entschlossen“, eine Mitteilung an die Gesundheits- und Ermittlungsbehörden zu richten. Laut ORF geht es um mehrere Dutzend Zertifikate für Kunden der betreffenden Apotheke.

LKA Tirol mit Ermittlungen beauftragt
Die Staatsanwaltschaft beauftragte mittlerweile das Landeskriminalamt Tirol mit Ermittlungen, sagte StA-Sprecher Hansjörg Mayr gegenüber der APA. Es werde wegen des Verdachts der Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten sowie wegen unrichtiger Beurkundung gegen Verantwortliche der Apotheke ermittelt. Eine erste Vernehmung habe bereits stattgefunden. Nun gelte es herauszufinden, wer die angeblich falschen Impfzertifikate ausgestellt habe.

„Entbehrt jeglicher Grundlage“
Für die Apothekerkammer könne dies unmöglich der Apotheker selbst gemacht haben. Die erhobenen Vorwürfe würden „jeglicher technischen Grundlage“ entbehren, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag. Schließlich hätten Apotheker keine Schreibberechtigung. „Bei den verbreiteten Vorwürfen handelt es sich unseres Erachtens daher um eine Falschmeldung“, so die Verantwortlichen. Denn „Durchführung und Eintragung der Impfung liegt allein in der Verantwortung der Ärzte“.

Der betroffene Apotheker wies jegliche Schuld von sich. Er habe Anfang Oktober eine Impfaktion für Mitarbeiter, Angehörige und weitere Menschen organisiert, wobei eine Ärztin die Impfungen vorgenommen habe.

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