Ex-Präsident in Haft
Saakaschwili drohen „tödliche Komplikationen“
Der inhaftierte georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili schwebt nach fast sieben Wochen im Hungerstreik in Lebensgefahr. Ein Ärzteteam, das von der georgischen Ombudsfrau Nino Lomjaria beauftragt wurde, teilte am Mittwoch nach einer Untersuchung des Oppositionsführers mit, Saakaschwilis Gesundheitszustand werde als „kritisch eingeschätzt“. In „naher Zukunft“ müsse mit tödlichen Komplikationen gerechnet werden.
Saakaschwili war am 1. Oktober nach acht Jahren im Exil aus der Ukraine nach Georgien zurückgekehrt und kurz darauf festgenommen worden. Aus Protest gegen seine Inhaftierung nimmt er seit 48 Tagen keine Nahrung mehr zu sich. Nach Angaben von Ärzten macht eine Blutkrankheit seinen Hungerstreik besonders gefährlich.
Misshandlung und unzureichende Behandlung?
Anfang November wurde der 53-Jährige in ein Gefängniskrankenhaus verlegt, wo er nach eigenen Angaben von Wärtern misshandelt wurde und um sein Leben fürchtet. Auch die untersuchenden Ärzte erklärten nun, in dem Gefängniskrankenhaus könne Saakaschwili nicht angemessen behandelt werden. Sie forderten seine sofortige Verlegung auf die Intensivstation einer besser ausgestatteten Klinik.
Wegen Amtsmissbrauch verurteilt
Während seiner Präsidentschaft von 2004 bis 2013 hatte Saakaschwili einen pro-westlichen Kurs verfolgt. 2018 wurde er in seinem Heimatland in Abwesenheit zu sechs Jahren Haft wegen Amtsmissbrauchs verurteilt.
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