Facebooks „Metaverse“

Ingenieure zeigen Handschuh für „gefühlsechte“ VR

Elektronik
18.11.2021 10:45

Mark Zuckerbergs jüngst auf Meta umgetaufter Facebook-Konzern hat den Prototyp eines Hightech-Handschuhs vorgestellt, mit dem „gefühlsechte“ Virtual-Reality-Erlebnisse (VR) möglich werden sollen. Der Haptic Glove der „Reality Labs“-Laboratorien ist das Produkt siebenjähriger Forschung - und ein Blick in die „Metaverse“-Zukunft.

Facebook stellt den Hightech-Handschuh auf seinem Blog näher vor: Er verfügt über 15 Kammern, welche, von einem Mikroprozessor gesteuert, mit Luft aufgepumpt werden können.

Der Haptic Glove setzt auf Luftkammern, die dem Nutzer das Gefühl vermitteln sollen, virtuelle Dinge tatsächlich zu berühren. (Bild: tech.fb.com)
Der Haptic Glove setzt auf Luftkammern, die dem Nutzer das Gefühl vermitteln sollen, virtuelle Dinge tatsächlich zu berühren.

Er soll dem Nutzer damit das Gefühl geben, bei der Interaktion mit Virtual-Reality-Umgebungen digitale Gegenstände tatsächlich zu berühren. Außerdem ist der Haptic Glove mit Sensoren gespickt, mit denen die Handbewegungen des Trägers in die VR-Welt übertragen werden.

Luftkammern statt Elektromotoren
Am Firmenblog berichten Zuckerbergs Ingenieure von der siebenjährigen Entwicklung des Handschuhs: Zunächst habe man mit Elektromotoren experimentiert, diese aber verworfen, weil sie schlicht zu schwer für den Einbau in einen Handschuh seien. Die Luftkammern seien die praktischere Lösung gewesen, zumal es hier keine komplexe Verkabelung brauche.

Der leitende Meta-Ingenieur Sean Keller testet den Haptic Glove. (Bild: tech.fb.com)
Der leitende Meta-Ingenieur Sean Keller testet den Haptic Glove.

Neben der Hardware haben die Ingenieure auch Software entwickelt, welche dem Handschuh die für die Interaktion mit VR-Umgebungen nötigen Befehle sendet. Diese ähnle den Physik-Engines, die in modernen Computerspielen zum Einsatz kommen.

Technologie für das „Metaverse“
Gedacht seien all diese Entwicklungen für das geplante „Metaverse“ - eine vernetzte Virtual-Reality-Welt, in die Internetnutzer in einigen Jahren abtauchen sollen und die nicht nur Facebook-Chef Mark Zuckerberg, sondern etwa auch Microsoft oder Nvidia vorantreiben.

Forrest Smith und Justin Clark arbeiten an Software, die dem Hightech-Handschuh bei der Interaktion mit virtuellen Inhalten die richtigen Befehle gibt. (Bild: tech.fb.com)
Forrest Smith und Justin Clark arbeiten an Software, die dem Hightech-Handschuh bei der Interaktion mit virtuellen Inhalten die richtigen Befehle gibt.

Bei Facebook ist man so überzeugt von der Idee, dass der Konzern sogar auf Meta umbenannt wurde. Kritiker sahen in der Namensänderung allerdings einen Marketing-Schachzug, um das - siehe Video - durch die jüngsten Enthüllungen einer Ex-Mitarbeiterin ramponierte Firmenimage aufzupolieren.

Tatsächlich dürfte es noch Jahre dauern, bis Zuckerbergs Vision des „Metaverse“ für Internetnutzer greifbar wird. Auch der nun präsentierte Hightech-Handschuh sei letztlich Grundlagenforschung für das Projekt und womöglich noch 15 Jahre von der Marktreife entfernt, betont der IT-Konzern.

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