Im Gemeindebau wird viel gekocht - und die Gerichte müssen sich nicht verstecken. Ein Buch lädt nun zum Nachkochen ein.
Der Wiener Gemeindebau als Koch-Hochburg? Klingt vielleicht abwegig, ist es aber nicht. Immerhin wohnen etwa eine halbe Million Wiener in den Anlagen. Und darunter findet sich sicher auch der eine oder andere Chef de Cuisine.
Schmelztiegel der Kulturen
Der Gemeindebau ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier treffen verschiedene Sprachen, Bräuche, Geschmäcker, Gerüche und natürlich Rezepte aufeinander. Oft wird aus der Not auch eine Tugend gemacht, wenn gewisse Zutaten einfach nicht vorhanden sind oder das Budget den Einkauf nicht erlaubt. Daraus können interessante, neue und köstliche Gerichte entstehen.
Mit Unterstützung von Wohnpartner treffen sich bereits seit Jahren in einigen Gemeindebauten wie dem Schöpfwerk oder dem Karl-Wraba-Hof eigene Kochgruppen. Und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen: Vegane Paella (siehe Rezept), Kimchi, Erdäpfel-Rindfleisch-Gröstel, Baklava mit Faschiertem oder Satay-Spieße aus Malaysia.
Die ganze kulinarische Vielfalt im Gemeindebau
So vielfältig wie die Bewohner sind auch die Rezepte der einzelnen Kochgruppen, welche von Wohnpartner gesammelt und nun im Buch „Krautfleckerl und Kimchi“ (Brandstätter Verlag) veröffentlicht wurden. Neben den kulinarischen Inspirationen steht auch das Leben im Gemeindebau im Mittelpunkt des Werks, in dem auch einzelne Bewohner und Hobbyköche ihre Geschichten erzählen. So hat die Gruppe „Mahlzeit Nachbarinnen“ auf den Punkt gebracht, was die Kochgruppe für die Nachbarschaft bedeutet: „Gutes Essen macht gute Stimmung, gute Stimmung macht gute Freundschaft und Freundschaft ist gesund“.
Der Vizebürgermeisterin hat‘s geschmeckt
Apropos gesund: Die Präsentation des Buchs mit einer Live-Kocheinlage ließ sich auch Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (SPÖ) nicht entgehen. Diese hatte nach einer Covid-Erkrankung ihren Geschmackssinn verloren. Konnte sie die Gerichte aus dem Gemeindebau denn auch schmecken? „Etwas eingeschränkt zwar, aber es war sehr gut.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.