Die Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes hat weiterhin dramatisch zugenommen. Wie die brasilianische Weltraumbehörde INPE am Donnerstag unter Berufung auf Satellitenbilder mitteilte, wurde binnen eines Jahres so viel Regenwald vernichtet wie zuletzt vor 15 Jahren.
Alleine von August 2020 bis zum Juli dieses Jahres wurden demnach 13.235 Quadratkilometer Regenwald zerstört. Das waren fast 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als ebenfalls ein Rekordwert verzeichnet wurde.
Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung - er gilt als „grüne Lunge“ der Erde. Unter dem ultrarechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Vernichtung des Regenwaldes jedoch dramatisch zugenommen. Seit seinem Amtsantritt wurde nun zum dritten Mal in Folge eine Zunahme bei der Abholzung verzeichnet.
Umwelt- und Klimaschützer machen dafür direkt die Politik Bolsonaros verantwortlich, dem sie eine Begünstigung illegaler Rodungen vorwerfen. Der Präsident hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.
Brasiliens Umweltminister Joaquim Leite räumte ein, die neuen Zahlen stellten „eine Herausforderung“ dar. Er kündigte zugleich einen entschiedeneren Kampf gegen Umweltkriminalität an.
Auf der Weltklimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow hatten sich mehr als hundert Staaten verpflichtet, die Entwaldung bis zum Jahr 2030 zu stoppen, darunter auch Brasilien.
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