Der bundesweite Lockdown ab Montag ist fix. Doch was bedeuten die verschärften Maßnahmen für die Bildungseinrichtungen? Laut Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bleiben die Schulen offen und sorgen „nicht nur für Betreuung, sondern auch für Unterricht“. Jene Eltern, für die Homeoffice möglich ist, könnten ihre Kinder zu Hause lassen, wenn sie dies wollten, so der Minister. Distance Learning hält er für machbar, wenn etwa eine ganze Klasse zu Hause bleibe.
Schulen und Kindergärten bleiben prinzipiell offen, Präsenzunterricht findet statt. Eltern entscheiden selbst, ob ihre Kinder weiter den Unterricht in den Schulen besuchen oder die gleichen Lerninhalte zu Hause mittels Lernpaketen vermittelt bekommen. Ein Attest, um zu Hause zu bleiben, benötigen sie dafür nicht, eine Entschuldigung reicht.
Flächendeckendes Distance Learning gibt es nicht, da der Unterricht grundsätzlich in Präsenz stattfindet. Falls die technischen Möglichkeiten bestehen und die Lehrer dies anbieten, können Kinder sich auch von daheim in den Unterricht „dazuschalten“. Eine Verpflichtung dazu besteht nicht.
Maskenpflicht ausgeweitet, Testpflicht bleibt
Für all jene, die sich entscheiden, weiterhin im Klassenzimmer Platz zu nehmen, gilt: Maskenpflicht im gesamten Schulgebäude, auch in den Klassen. Für die Primarstufe und Sekundarstufe 1 - also in Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittelschulen und Sonderschulen - wird zumindest ein Mund-Nasen-Schutz vorausgesetzt. In allen anderen Bereichen ist eine FFP2-Maske verpflichtend.
Zudem muss sich jeder, wie bereits bisher in der sogenannten Sicherheitsphase, dreimal pro Woche testen lassen - ausgenommen sind nur Genesene. Bei einem Infektionsfall müssen alle anderen Schüler fünf Tage lang täglich zumindest einen Antigentest durchführen.
Appell, zu Hause zu bleiben
Der Stundenplan bleibt also aufrecht. Dennoch wird den Eltern und ihren Kindern von der Regierung geraten, vom Präsenzunterricht fern- und zu Hause zu bleiben.
„Politische Kommunikation ist eine Katastrophe“
Weniger zufrieden mit den Maßnahmen ist der oberste Lehrvertreter Paul Kimberger (FCG): „Die politische Kommunikation ist eine Katastrophe - man hört von allen Seiten etwas anderes.“ Er habe seine Zweifel, ob diese Maßnahmen wirklich dazu führen, die extremen hohen Inzidenzen an den Schulen zu senken.
Man werde ab Montag sehen, ob die Appelle vom Bundeskanzler abwärts, die Kinder nach Möglichkeit nicht in die Schule zu schicken, auch helfen, so Kimberger. Offenbar spiele der Gesundheitsschutz an den Schulen nur eine untergeordnete Rolle.
Inzidenz bei Kindern doppelt so hoch
Laut Zahlen der AGES liegt die Inzidenz bei den Fünf- bis 14-Jährigen in allen Bundesländern derzeit in etwa doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, am höchsten sind die Zahlen in Oberösterreich und Salzburg. Dort wurde bereits am Donnerstagnachmittag entschieden, dass die Schulen nur noch für jene offen bleiben sollen, die Betreuung benötigen. Präsenzpflicht gibt es keine.
Hochschulen komplett autonom
Für die Hochschulen wird es keine Vorgaben seitens des Ministeriums geben. Diese seien komplett autonom. Sie würden aber größtenteils auf Distance Learning umstellen, wo ein solches machbar sei, und andererseits versuchen, etwa Labortätigkeiten und künstlerischen Unterricht in Präsenz anzubieten.
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