Der am Freitag verkündete österreichweite Lockdown ab Montag bringt wieder vermehrt Angst, Stress und Erschöpfung. Wie aber kann man den eigenen Fokus auf tagtägliche Corona-Themen abschwächen und sich zugunsten der Psychohygiene auf andere Interessen zurückbesinnen?
Manuela Hos, klinische Psychologin im Trinicum Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie, zeigt uns, wie.
Bewusste Abgrenzung - Wie viel zum Thema halte ich aus?
Das Corona-Thema dominiert viele Gespräche. Dadurch kippt die allgemeine Stimmung im Raum oft schnell um. „Diese Stimmung saugt man auf und macht sie zur eigenen - am besten verlässt man den Raum, um sich davor zu schützen“, empfiehlt Hos. „Die Grenze, wie viel man über das Thema sprechen kann, muss man sich bewusstmachen und abstecken. Manche müssen mehr darüber sprechen als andere, um damit umzugehen.“ Die Expertin empfiehlt, sich selbst zu fragen: „Wie viele Informationen tun mir gut, um mich noch konstruktiv mit der Situation auseinanderzusetzen?“
Mehr Achtsamkeit - eigene Interessen wecken
„Gerade in Zeiten großer Herausforderungen wie einem Lockdown ist es wichtig, eigene Interessen wieder zu wecken und feste Strukturen im Tagesablauf einzuführen. Darum sollte man sich auf das Hier und Jetzt fokussieren. Das kann man beispielsweise mit Achtsamkeitsübungen schaffen.“ Besonders empfiehlt Manuela Hos eine einfache Übung zur Gegenwartsorientierung:
„Im Anschluss dieser Übung fühlt man sich im Hier und Jetzt angekommen. Ängste der Zukunft und Vergangenheit wandern augenblicklich in den Hintergrund. Die rasenden Gedanken und Sorgen verlagern sich so auf die äußere Umgebung.“
Wer trotz aller Bemühungen und Maßnahmen wie viel Bewegung und frischer Luft merkt, dass das Gemüt zunehmend schlechter wird, sollte professionelle Hilfe aufsuchen. „Unbehandelt können diese Symptome langfristige Folgen für die psychische Gesundheit haben - besonders jetzt ist es wichtig, auf sich zu achten“, so Hos.
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