Belgien, Niederlande

Deutschland stuft Länder als Hochrisikogebiete ein

Ausland
19.11.2021 14:17

Die deutsche Bundesregierung stuft Belgien und den Großteil der Niederlande wegen stark steigender Infektionszahlen von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Das gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag bekannt. Auch das bei Urlaubern beliebte Griechenland sowie Irland fallen in diese Kategorie. Im Fall der Niederlande sind die Überseegebiete Aruba, Curacao und Sint Maarten ausgenommen. Wer aus einem Hochrisikogebiet einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. 

Von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen werden am Sonntag: Französisch Guayana, Neukaledonien, Costa Rica, Guatemala, Guayana und Suriname. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe darüber berichtet.

Leere Tische und Stühle in Athen: Gastro-Betreiber streikten diese Woche für 24 Stunden gegen die strengeren Corona-Maßnahmen der Regierung. (Bild: AFP)
Leere Tische und Stühle in Athen: Gastro-Betreiber streikten diese Woche für 24 Stunden gegen die strengeren Corona-Maßnahmen der Regierung.
In den Niederlanden müssen Bars und Cafés aufgrund von Verschärfungen derzeit um 19 Uhr schließen. (Bild: AFP)
In den Niederlanden müssen Bars und Cafés aufgrund von Verschärfungen derzeit um 19 Uhr schließen.

Mehrere Kriterien für Einstufung entscheidend
In der Europäischen Union hatte es im Spätsommer zwischenzeitlich gar keine Corona-Hochrisikogebiete gegeben. Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

Reisewarnung, aber kein Reiseverbot
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts verbunden. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Die Corona-Lage in Belgien hatte sich zuletzt erheblich zugespitzt. Am Mittwoch verschärfte die Regierung Corona-Auflagen, um einen vollen Lockdown zu verhindern. Nach jüngsten Daten wurden innerhalb von 14 Tagen 1286 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gezählt - ein Zuwachs von 61 Prozent.

Die Zahl der Patienten, die täglich mit einer Covid-Erkrankung ins Krankenhaus kommen, stieg zuletzt um 52 Prozent. Auch die Intensivstationen werden immer voller. 75 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft. Deutschland hatte Österreich bereits vergangene Woche zum Hochrisikogebiet erklärt, was die Präsidentin der Hoteliervereinigung, Michaela Reitterer damals als „atmosphärische Katastrophe“ bezeichnete.

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