Ein letztes Mal noch erklingen die Bässe. Manche Clubs haben bereits zugesperrt, wieder andere erwarten die Partynacht des Jahres. „Die Krone“ hat mit Clubbesitzern in Wien gesprochen.
Einmal geht noch: vor dem Lockdown ein letztes Mal so richtig abfeiern. „Unser Club ist dank 2G-Plus einer der sichersten Orte, den man zurzeit in Österreich besuchen kann. Sicherer als in der U-Bahn, im Handel oder am Arbeitsplatz. Die Vorverkaufskarten sind alle ausverkauft“, berichtet Gerald van der Hint, der Clubbings im Wiener Szeneclub Grelle Forelle organisiert.
Dass andere Discos den Betrieb bereits eingestellt haben, mache die Situation ja nicht besser. „Feiernde Leute würde man doch nur wieder in den privaten Bereich verdrängen“, so der einhellige Tenor unter Wiens Club-Betreibern.
Mitarbeiter gehen verloren
Für Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger hat die Politik viel zu spät reagiert. „Ein Lockdown ist in der jetzigen Lage die einzig vernünftige Lösung“, sagt er. Er ist sich sicher, dass die Clubs länger als 20 Tage geschlossen bleiben. Das große Problem sei, dass man mit jedem Tag, der geschlossen ist, Mitarbeiter verliere. „Es braucht jetzt klare Ansagen, damit man den Nachtgastronomen eine Perspektive gibt“, so Ratzenberger.
Es braucht jetzt klare Ansagen, damit man den Nachtgastronomen eine Perspektive gibt.
Nachtgastro-Sprecher Stefan Ratzenberger
„Menschen haben Angst“
In anderen Clubs, wo die Tanzfläche schon seit Wochen leer gefegt ist, ist man beinahe froh über einen Lockdown. „Die Menschen haben Angst und das ist berechtigt“, sagt Stefan Stürzer, Clubbesitzer vom Werk. Er macht am Freitag noch auf, erwartet sich aber keine Mega-Party. Auch bekrittelt er das lange Warten auf finanzielle Hilfen.
Auch Franz Aibler von der Kaktus Bar am Schwedenplatz befürwortet den Lockdown, wenn er auch zu spät komme. „Ich muss auch an den Schutz meiner Mitarbeiter denken“, sagt er.
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