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Kein WLAN-Empfang? Tuning-Tipps fürs Homeoffice

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20.11.2021 11:18

Es zeichnet sich ab, dass Österreicher mit Bürojob in den kommenden Wochen viel Zeit im Homeoffice verbringen werden. Aber was tun, wenn die als Arbeitsplatz auserkorene Nische keinen vernünftigen WLAN-Empfang bietet? Wir haben da ein paar Tuning-Tipps für Sie.

Das WLAN fängt beim Router an. Die meisten Österreicher nutzen ein vom Provider zur Verfügung gestelltes Modell - womöglich eines, das seit Jahren seinen Dienst verrichtet. Der Beginn jeder Reise zum lückenlosen WLAN beginnt genau hier: Schauen Sie, was für ein Router-Modell Sie haben und bringen Sie vor allem in Erfahrung, welchen WLAN-Standard das Gerät nutzt.

In vielen Haushalten stehen veraltete Router 
Zeitgemäß ist der Standard 802.11ac oder ax, in manchen Wohnungen und Häusern gibt es aber noch 802.11n-Router. 802.11ac, man spricht hier wegen der hohen Datenraten von idealerweise mehr als einem Gigabit pro Sekunde von Gigabit-WLAN, ist nicht nur flotter als der N-Standard, sondern hat auch mehr Reichweite. Der neuere ax-Standard sowieso.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Dass Gigabit-WLAN auf fünf Gigahertz weiter funkt als das 2,4-Gigahertz-WLAN 802.11n liegt daran, dass die Hersteller hier mehr Energie anlegen. Rein von den Ausbreitungseigenschaften wäre der alte Standard eigentlich der effizientere, letztlich ist Gigabit-WLAN aber zu bevorzugen. Wer einen N-Router hat, sollte also entweder aufrüsten oder beim Provider anfragen, ob dieser ihm einen moderneren Router zur Verfügung stellen kann.

Der Router-Aufstellort ist essenziell
Bleiben wir beim Router: Oft wird der Aufstellort naturgemäß von der Position des Telefon- oder Kabelanschlusses bestimmt. Ein bisschen Spielraum hat man aber und es gilt hier, WLAN-Bremsen zu vermeiden. 

(Bild: Pixel-Shot/stock.adobe.com)

Wasser ist zum Beispiel Gift für Funksignale, stellen Sie den Router also keinesfalls zum Aquarium. Wenn sie die Möglichkeit haben, stellen Sie ihn in einem zentralen Bereich der Wohnung auf. Stellen Sie den Router nicht ins Eck mit Stahlbetonwänden, sondern so auf, dass man idealerweise in der ganzen Wohnung guten Empfang hat.

Doppelt aufpassen bei Mobilfunk-Routern!
Was bisher gesagt wurde, gilt für DSL- und Kabel-Router ebenso wie für LTE-Router. Bei letzteren kommt aber dazu, dass sie guten Mobilfunkempfang brauchen, den man in bestmöglicher Qualität häufig in Fensternähe in oberen Stockwerken vorfindet. Bedenken Sie das beim Aufstellen!

(Bild: stock.adobe.com)

Gute Router versorgen Hunderte Quadratmeter
Kleinere Wohnungen sollten mit einem soliden Router ohne weiteres Zubehör mit WLAN versorgt werden können. Heute decken gute 5-Gigahertz-Router vom Schlage einer Fritzbox 7590 - die Router aus Deutschland haben eine auch für Laien gut verständliche Benutzeroberfläche - ohne gröbere Hindernisse durchaus 300 Quadratmeter Fläche und mehr ab. Das reicht schon für viele Häuser, auch wenn im Randbereich die Datenraten sinken.

Viele Nutzer im WLAN? Setzen Sie Prioritäten
Die Einstellmöglichkeiten der Fritzbox haben wir nicht umsonst hervorgehoben: Jeder Router ist gleichzeitig ein kleiner Computer, der den gesamten Datenverkehr im Heimnetzwerk managt. Er hat seinen eigenen Prozessor, Arbeitsspeicher, WLAN-Antennen und Netzwerk-Ports - und kann durch mehrere simultane Benutzer ganz schön ausgelastet werden.

(Bild: AVM)

Wenn Sie verhindern wollen, dass der Netflix-Konsum der Kinder die Eltern bei der Arbeit stört, sollten Sie in den Router-Einstellungen Prioritäten setzen. Surfen und Mailen sollte man eine hohe Priorität einräumen, unwichtigeren Diensten eine niedrige. So kann man alle möglichen Dienste bevorzugen oder benachteiligen. Der Router agiert bei der Durchleitung des Datenverkehrs gemäß Ihrer Einstellung und leitet die zuvor definierten Dienste bevorzugt zum jeweiligen Endgerät - auch, wenn nebenbei ein Video-Stream einen Teil der Netzwerkressourcen bindet.

Wenn alles nichts hilft, helfen Powerline und Repeater
Bis hierher sind wir ohne Verstärker-Hardware ausgekommen. Wenn alle zuvor genannten Maßnahmen nichts helfen, schlägt aber die Stunde der Repeater und Powerline-Adapter. Erstere sind klassische WLAN-Verstärker, die man dort platziert, wo der Empfang des zu verstärkenden WLAN noch akzeptabel und der nicht mehr versorgte Bereich nicht zu weit weg ist.

(Bild: AVM)

Repeater verstärken das WLAN im Randbereich und arbeiten stets nur so gut, wie sie selbst noch an den Router angebunden sind. Auch beim Repeater gilt: Modernes ac/ax-WLAN ist zu bevorzugen, das alte n-WLAN sollte man ob seiner niedrigen Datenraten und geringen Reichweite meiden.

Bei großen Distanzen greift man zu Powerline
Wenn ein Bereich ohne WLAN-Abdeckung zu weit vom Router entfernt ist, als dass man die Lücke mit einem Repeater schließen könnte, schlägt die Stunde von Powerline-Adaptern. Sie nutzen die häuslichen Stromleitungen zur Datenübertragung, schicken also Daten von Steckdose A zu Steckdose B - auch, wenn Steckdose B weit von Steckdose A entfernt ist.

Spezialisiert auf Powerline ist unter anderem der deutsche Hersteller Devolo, der für so gut wie jeden Einsatzzweck den passenden Adapter hat. Es gibt Modelle mit mehreren Netzwerkbuchsen und ohne WLAN, an die man den PC direkt, aber auch Access Points oder Router der eigenen Wahl anschließen kann. Und es gibt Adapter, die am Einsatzort ihrerseits wieder ein WLAN hochziehen und die darin anfallenden Daten direkt über das Stromnetz zum Router schicken.

(Bild: Devolo)

Solche Powerline-Accesspoints sind ideal, wenn das Homeoffice fernab des Routers steht, man also keine Chance einer Direktverbindung hat, aber im Büro trotzdem mehrere Geräte via WLAN mit dem Internet verbinden will.

Mesh-WLAN ist die Königsklasse
Die WLAN-Königsklasse stellt Mesh-WLAN dar. So bezeichnet man Netzwerke, deren Infrastruktur über einheitliche Schnittstellen miteinander kommuniziert, WLAN-Geräte automatisch dem jeweils stärksten Zugangspunkt übergibt und dabei den Anschein erweckt, man hätte es mit einem einzelnen großen WLAN statt einem aus mehreren Repeatern oder Powerline-Adaptern zusammengeflickten Netzwerk zu tun.

Idealerweise merkt man bei Mesh-WLAN gar nicht, dass das verwendete Netzwerk nicht von einem einzelnen Router ausgestrahlt wird. Wer mit seinem Handy oder Laptop durch ein per Mesh-WLAN versorgtes Anwesen schreitet, findet sich demnach im Ost- wie im Westflügel und in den Parkanlagen stets im selben WLAN wieder - obwohl er auf diesem Weg mehrmals den Zugangspunkt gewechselt hat.

Mesh-WLAN braucht alles aus einer Hand
Der Fallstrick bei Mesh-WLAN: Weil die Netzwerkinfrastruktur die „gleiche Sprache“ sprechen, also miteinander kommunizieren können muss, funktioniert ein Mesh-Setup nur sauber, wenn alle verwendeten Komponenten aus einer Hand stammen. Und selbst dann muss man aufpassen.

(Bild: Devolo)

Am Beispiel Devolo: Das Unternehmen hat mit seiner „Magic 2“-Produktpalette ein - leider nicht mit älteren Adaptern vor der Mesh-Ära kompatibles - Sortiment Mesh-fähiger Powerline-Adapter im Sortiment, die miteinander kommunizieren und die zuvor erwähnten Mesh-Spezialitäten umsetzen können. Wer ein großes Haus abzudecken hat, kann also einfach mehrere Magic-Accesspoints darin verteilen, die sich später automatisch die jeweils in der Nähe befindlichen Endgeräte zuweisen.

Mögliche Problemstelle ist hier der Router: Stimmt er sich nicht vernünftig mit den Mesh-Erweiterungen ab, kann es sich lohnen, seine WLAN-Funktion abzuschalten und die WLAN-Versorgung gleich komplett den Mesh-Komponenten zu überlassen.

AVM liefert günstiges Mesh für Einsteiger
Wer Wert darauf legt, dass auch der Router Teil des Mesh-Netzwerks ist, braucht einen Mesh-fähigen Router und die passenden Erweiterungen. Bei Fritzbox-Routern in Kombination mit aktueller Repeater- oder Powerline-Infrastruktur des gleichen Herstellers klappt die Errichtung eines Mesh-Netzwerks beispielsweise völlig reibungslos. Alle Komponenten nutzen einheitliche Betriebs-Software und verstehen sich untereinander.

(Bild: Google)

High-End-Mesh mit Orbi oder Google WiFi
Wer sein Mesh-WLAN nicht mit Repeatern oder Powerline abdecken will, greift zu Lösungen wie Netgear Orbi oder Google WiFi. Hier kauft man, vereinfacht gesagt, ein Router-Multipack, das sich miteinander vernetzt und einen größeren Bereich abdeckt. Bei Google WiFi beispielsweise kauft der Nutzer ein Dreierpack, von dem nur ein Gerät tatsächlich ein Router für die DSL- oder Kabelleitung ist. Die übrigen beiden sind sogenannte Satelliten, also reine WLAN-Zugangspunkte, die miteinander vernetzt sind und die Endgeräte im Netzwerk intelligent untereinander weitergeben.

Weil in den Satelliten solcher Lösungen oft die gleiche WLAN-Technik wie im Hauptrouter verbaut ist, sind sie reichweitenstark, aber auch teurer als Repeater oder Powerline-Adapter und bisweilen überdimensioniert. Günstiger kommt man also mit den zuvor genannten Lösungen zum Mesh-WLAN.

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