Neuer „Club“ gesucht

Ischgl-Geschäftsführer kämpft gegen Kündigung

Tirol
20.11.2021 07:00

18 Jahre lang war Andreas Steibl Geschäftsführer des TVB Paznaun-Ischgl und für viele das Gesicht für jenen Ort, der zumindest vor Corona als „Ballermann der Alpen“ galt. Im September wurde der gebürtige Wiener gekündigt. Nun kämpft er vor Gericht für die Fortsetzung des Dienstverhältnisses.

„Der TVB hat in der Vergangenheit ein Gesicht gehabt – und das war Herr Steibl“, betonte Anwalt Markus Orgler vor Gericht. Sein Mandant habe Ischgl federführend zu der Marke gemacht, die heute weit über die Grenzen hinaus bekannt ist. Weil Steibl so stark mit dem Ort verbunden ist, sei es fast unmöglich, einen neuen, adäquaten Job zu finden, glaubt Orgler. „Wenn Mercedes plötzlich einen Jaguar auf der Kühlerhaube hat, dann lacht die ganze Welt.“

Anders sieht es die TVB-Anwältin Melanie Gassler-Tischlinger: „Meine Mandantschaft hat das Dienstverhältnis ordnungsgemäß aufgelöst.“ Es komme im Berufsleben schließlich immer wieder vor, dass man neue Wege geht oder sparen muss und sich trennt. So fehlen dem TVB im Budget für das nächste Jahr rund sechs Millionen €. „Wir sind überzeugt, dass Herr Steibl mit seinen Fähigkeiten eine neue Tätigkeit finden kann. Fußballstar Lionel Messi ist von Barcelona ja auch nach Paris gewechselt“, meinte die Anwältin. „Dann nennen Sie mir einen neuen Club für Herrn Steibl“, warf Orgler daraufhin umgehend ein.

Melanie Gassler-Tischlinger, Anwältin des TVB Paznaun-Ischgl, und der verbleibende Geschäftsführer Dietmar Walser. (Bild: Andreas Fischer)
Melanie Gassler-Tischlinger, Anwältin des TVB Paznaun-Ischgl, und der verbleibende Geschäftsführer Dietmar Walser.

Zu einer außergerichtlichen Einigung kam es am Freitag erwartungsgemäß nicht. Der Prozess wurde vorerst auf unbestimmte Zeit vertagt.

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