Das Sportliche war am ersten Trainingstag zum Formel-1-Grand-Prix in Katar fast nur Nebensache. Thema des Tages war zunächst der nicht weiterverfolgte Protest von Mercedes wegen des Vorfalls in Brasilien, bei dem Max Verstappen den außen überholenden Hamilton von der Bahn gedrängt hatte. „Es ist alles wie erwartet im Sand verlaufen“, frohlockte Red Bull Berater Helmut Marko auf ServusTV. „Es war ja klar, dass das sinnlos war.“ Die Initiative von Mercedes bezeichnet er als „blödsinnig“.
Verstappen würde das „lästige Störfeuer“ problemlos wegstecken. „Aber für das Team ist es mühsam, weil Ingenieure, die eigentlich das Auto schneller machen sollen, Unterlagen vorbereiten müssen und so von ihrer Arbeit abgehalten werden“, sagte Marko und bezeichnete die Mercedes-Aktion als „blödsinnig“.
Es sei rasch klar gewesen, dass niemand an einer Fortsetzung der Diskussion interessiert sei, gab sich auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wenig überrascht. Er halte die Entscheidung dennoch für falsch. Zumindest wisse man nun aber, woran man sei. Denn grundsätzlich müsse man dem äußeren Fahrzeug eine Fahrbahnbreite lassen, erinnerte der Österreicher.
Wolff: „Wollten Diskussion auslösen“
Ziel der Aktion war offenbar, Klarheit zu erlangen. „Wir wollten eine Diskussion auslösen. Jetzt wissen wir, wie wir die letzten drei Rennen gegeneinander fahren können“, machte Wolff deutlich, dass Hamilton ab nun ebenfalls die Ellbogen ausfahren könne, „ohne dafür bestraft zu werden wenn man den anderen von der Bahn drängt.“
Der ohnehin schon vergiftete Titelkampf hat seit Freitag damit noch mehr Brisanz. Denn kaum war der Mercedes-Protest abgewiesen, kündigte Red Bulls Teamchef Christian Horner an, den womöglich illegalen Heckflügel von Mercedes beeinspruchen zu wollen. Bei Red Bull hegt man schon lange einen entsprechenden Verdacht und in Brasilien hatte Verstappen das inkriminierte Teil sogar handgreiflich untersucht, was ihm eine 50.000-Euro-Geldstrafe eingebracht hatte.
Auch Horner „hellhörig“
Laut Horner arbeitet Mercedes am Heckflügel womöglich mit einem versteckten Trick, der das Auto deutlich schneller macht. Die Performance seit Ungarn und speziell in den jüngsten zwei Rennen sei exponentiell gewesen. „Das macht uns hellhörig“, so Horner. Die FIA hatte nach dem Aserbaidschan-Rennen die Flexibilität der Heckflügel neu definiert, nachdem der Verdacht aufgekommen war, die für Abtrieb sorgenden Teile würden sich unter Speed anders verhalten als am stehenden Auto.
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