So stark wie nie

Armada der Ländle-Skicrosser bläst zum Großangriff

Vorarlberg
21.11.2021 07:55

Vorarlberg wurde über den Sommer zu einer echten Skicross-Macht. Vier Herren und eine Dame starten heute beim Europacup im Pitztal in die neue Rennsaison. Nur Fredi Berthold fehlt - er ist kommende Woche beim Olympiatest in China im Einsatz. Die „Krone“ hat die Ländle-Asse vor dem Saisonstart beim Training besucht.

Einen Vorarlbergerisch-Intensivkurs gab es in den vergangenen Wochen für Madelin Dächert. Der Grund: Die 26-jährige Steirerin ist Nachwuchstrainerin der ÖSV-Skicrosser und hat in dieser Funktion mit der Harderin Sonja Gigler (19), dem Klostertaler Claudio Andreatta (21), sowie dem Klauser Nici Lussnig (20) gleich drei Schützlinge aus dem Ländle neu unter ihre Fittiche bekommen.

(Bild: Maurice Shourot)

Das Trio hatte in der vergangenen Saison noch Alpin-Rennen bestritten und wagte nach einem erfolgreichen Sichtungstraining auf der Reiteralm im Frühjahr den Umstieg zu den Crossern. „Sie schlagen sich durch die Bank wirklich gut“, zeigt sich der Hohenemser Maxi Jagg von seinen Landsleuten angetan.

Maxi Jagg (l.) ist der „dienstälteste“ Skicrosser aus dem Ländle. (Bild: Maurice Shourot)
Maxi Jagg (l.) ist der „dienstälteste“ Skicrosser aus dem Ländle.

Der 21-jährige, der im März bei der Junioren-WM auf Rang 13 gefahren war, startet beim Europacup am Pitztaler Gletscher in seine bereits vierte Saison - damit ist er der aktuell „längst dienende“ aktive Skicrosser aus dem Ländle. „Auch ich bin seinerzeit über ein Sichtungstraining zu dem Sport gekommen“, verrät Jagg. „Da es in den Landesverbänden noch keine Kader gibt, ist das unsere einzige Chance an Nachwuchs zu kommen“, erklärt Sabine Wittner, sportliche Leiterin im ÖSV. „Die Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Skiverband funktioniert wirklich gut und die Neuzugänge aus dem Ländle sind teilweise richtig, richtig schnell.“

Mathias Graf ist bereit für den Start in seine neue Karriere. (Bild: Maurice Shourot)
Mathias Graf ist bereit für den Start in seine neue Karriere.

Neben Gigler, Andreatta und Lussnig wagte vor der Saison mit Mathias Graf ein weiterer VSV-Athlet den Umstieg von den Alpinen. Der Dornbirner wandelt damit auf den Spuren seines Bruders Bernhard - der von 2014 bis 2019 als Skicrosser aktiv war. „Bei ihm kann ich mir gute Tipps holen“, erzählt Modellathlet Graf. „Er hat mir etwa geraten, mich am Anfang etwas in den direkten Duellen zurückzuhalten, da sich in der Szene sehr schnell herumspricht, wenn jemand zu aggressiv reingeht - irgendwann kommt das nämlich immer zurück.“

Sonja Gigler kommt immer besser in Fahrt! Nach Rang drei am Freitag, fuhr sie am Samstag auf der Reiteralm zu Platz zwei. (Bild: Maurice Shourot)
Sonja Gigler kommt immer besser in Fahrt! Nach Rang drei am Freitag, fuhr sie am Samstag auf der Reiteralm zu Platz zwei.

Visitenkarten will der 25-jährige Kästle-Pilot lieber in Form von Ergebnissen hinterlassen. So ist das erste große Ziel für ihn - aber auch Andreatta, Jagg und Lussnig - heute die Quali für die Final-Heats zu schaffen. Sonja Gigler zeigt sich noch ehrgeiziger: „Ein Platz in den Top-8 wäre für mich ein Traum.“

Tristan Takats (li.) war in beiden Qualis für die Rennen in Nakiska der beste ÖSV-Skicrosser. (Bild: Maurice Shourot)
Tristan Takats (li.) war in beiden Qualis für die Rennen in Nakiska der beste ÖSV-Skicrosser.

Ein Ländle-Crosser wird im Pitztal fehlen: Fredi Berthold. Vorarlbergs Aushängeschild der letzten Jahre hebt heute Richtung China ab, wo kommende Woche im Skiressort Secret Garden der Auftakt zur neuen Weltcupsaison im Olympia-Revier erfolgt. Mit einem Auge wird der 30-jährige Montafoner aber auch zu seinen Landesleuten ins Pitztal schielen. „Das ist schon eine coole Geschichte, dass sich in unserer Sportart jetzt auch im Ländle immer mehr tut“, lächelt Berthold.

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