Gewalt in Burkina Faso
Französische Soldaten feuern auf Demonstranten
Die französischen Armee, die sich in einem Kampfeinsatz gegen dschihadistische Milizen in Westafrika befindet, stößt auf immer mehr Widerstand auch aus den Reihen der Zivilbevölkerung. Proteste in Burkina Faso sind nun eskaliert. In der Stadt Kaya, wo seit Tagen Menschenketten gebildet werden, mit deren Hilfe die Bewohner französische Konvois am Weiterfahren hindern wollen, sind am Samstag mehrere Menschen verletzt worden.
Die bedrängten französischen Soldaten haben Schüsse in die protestierende Menge abgegeben. Lebensgefahr bestand nach Polizeiangaben bei den Verletzten nicht. Die ehemalige französische Kolonie mit ihren 21 Millionen Einwohnern liegt in der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Dort sind bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen haben.
Macron: „Bleiben in der Region“
Burkina Faso blieb lange von Angriffen verschont, doch stieg deren Anzahl seit 2015 deutlich. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind dort mittlerweile mehr als 1,2 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht. Viele Milizen operieren über die Grenzen nach Mali und zu anderen Staaten hinweg. Zahlreiche Menschen werfen den französischen Truppen vor, Dschihadisten nach dem Einmarsch in Mali im Jahr 2013 erst richtig stark gemacht zu haben wollen ein Ende der französischen Militäroperationen. Präsident Emmanuel Macron hatte im Juli angekündigt, im ersten Quartal 2022 den Kampfeinsatz in der Sahelzone zu beenden. Allerdings werde Frankreich „weiterhin in der Region agieren“.
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