Das mittelamerikanische El Salvador ist der erste Staat der Erde, in dem die Kryptowährung Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt ist. Nun will Präsident Nayib Bukele (40) im großen Stil Anleger anlocken und der Welt erste „Bitcoin City“ aus dem Boden stampfen. Das kündigte er bei einer groß inszenierten Investorenwoche an.
Zum Ende der Investorenwoche stellte Bukele seine Vision der „Bitcoin City“ vor. Es werde sich um die erste Stadt ihrer Art handeln, deren Bau zur Gänze mit Einnahmen aus Bitcoin-Anleihen finanziert werden soll, erklärte der ganz in Weiß gekleidete und sein Kapperl stets verkehrt tragende „El Presidente“.
Dies ist eine vollständig ökologische Stadt, die funktioniert und von einem Vulkan mit Energie versorgt wird.
Nayib Bukele, Präsident von El Salvador
Die Stadt soll in der Region La Union im Süden des mittelamerikanischen Staates entstehen und geothermische Energie nutzen, um ihren Strombedarf zu decken, berichtet das „Handelsblatt“. Bukele: „Dies ist eine vollständig ökologische Stadt, die funktioniert und von einem Vulkan mit Energie versorgt wird.“ Bukele schätzt, dass die Infrastruktur 300.000 Bitcoins kosten wird, die Anleihen für den Bau will er nächstes Jahr ausgeben.
Keine Abgaben außer Mehrwertsteuer
Bukele machte Investoren im Badeort Mizata erstaunliche Versprechungen und kündigte sogar an, dass in der „Bitcoin City“ mit Ausnahme der Mehrwertsteuer keinerlei Abgaben fällig werden. Laut dem Präsidenten sollen die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer für die Finanzierung der Bitcoin-Anleihen und die nötigen städtischen Dienstleistungen ausreichen. In Richtung möglicher Geldgeber meinte er: „Investieren Sie hier und verdienen Sie so viel Geld, wie Sie wollen!“
Der Präsident wurde in den letzten Monaten nicht müde, seinen Glauben an die hochvolatile Kryptowährung zu bekräftigen - selbst, als der Bitcoin aufgrund der stromhungrigen Erzeugung weltweit in die Kritik geriet und die Kurse abstürzten. In El Salvador, so Bukele, sei der Stromhunger kein Problem: Die vulkanische Aktivität in seinem Land sei die perfekte Lösung.
Der 40-jährige Präsident mit dem ungewöhnlichen Auftreten genießt in der Bevölkerung große Popularität. Allerdings teilen nicht alle Bürger den Bitcoin-Enthusiasmus ihres Staatschefs. Als er den Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel machte, warfen ihm Tausende Demonstranten vor, er wolle die Demokratie schwächen und seine Macht ausbauen.
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