Begrapscht & angemacht

Tesla wegen frauenfeindlicher Atmosphäre verklagt

Web
22.11.2021 07:31

Weil sie und ihre Kolleginnen nach ihren Angaben bei der Arbeit in einem Tesla-Werk in Kalifornien ständig sexueller Belästigungen ausgesetzt waren, hat eine Mitarbeiterin den US-Elektroautobauer verklagt. Von Beginn an habe sie in dem Tesla-Werk in Fremont in einem frauenfeindlichen Umfeld gearbeitet, doch trotz ihrer Beschwerden habe das Management nichts dagegen unternommen, heißt es in der von Jessica Barraza eingereichten Klage.

Teslas öffentliche Versicherungen, „ein sicheres und respektvolles Umfeld für seine Mitarbeiter zu fördern“, seien nur Fassade, erklärte Barraza. In dem Werk in Fremont hätten Frauen eine andere Realität erlebt: Drei Jahre lang seien ihre Kolleginnen und sie von Kollegen und teilweise auch von ihren Vorgesetzten tagtäglich zu „Objekten“ degradiert worden, seien „begrapscht und angemacht“ worden.

Nach Beschwerde versetzt
Obwohl sie sich mehrmals bei Vorgesetzten und einem Vertreter der Personalabteilung beschwert habe, sei nichts unternommen worden. Sie habe im Gegenteil das Gefühl gehabt, dass sie Opfer von Vergeltungsmaßnahmen geworden sei. So sei sie unter anderem nach einer Beschwerde versetzt worden.

Posttraumatische Belastungsstörung
Die 38-Jährige ist derzeit wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung krankgeschrieben. Neben hohen Entschädigungszahlungen will sie, dass Tesla dazu verpflichtet wird, mit Schulungen, Kontrollen und Disziplinarmaßnahmen gegen sexuelle Belästigungen vorzugehen.

Millionenstrafe wegen rassistischer Vorkommnisse
Der Konzern ließ eine Bitte von AFP um Stellungnahme zunächst unbeantwortet. Es ist nicht das erste Mal, dass Teslas Werk in Fremont in Verruf gerät. Erst Anfang Oktober hatte ein Gericht in San Francisco den Elektroautobauer wegen rassistischer Vorkommnisse in dem Werk zur Zahlung von 137 Millionen Dollar (gut 118 Millionen Euro) Schadenersatz an einen afroamerikanischen Mitarbeiter verurteilt. Auch in dem Fall hatte Tesla den Angaben zufolge trotz Hinweisen nichts gegen die Beleidigungen unternommen.

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