Mit dem Wiederaufflammen der Impfbereitschaft im Land steigt auch die Zahl jener Menschen, die sich mit dem dritten Stich längerfristig vor dem Coronavirus schützen wollen. Doch was ist bei der sogenannten Booster-Impfung zu beachten, welcher Impfstoff wird dafür empfohlen und kann so die vierte Corona-Welle gebrochen werden?
Die stärkste Infektionswelle seit Pandemiebeginn und die damit einhergehenden Verschärfungen der Corona-Maßnahmen - und auch der angekündigten Impfpflicht - lassen die Zahlen der Impfungen in Österreich wieder nach oben schnellen. Einen wesentlichen Teil davon machen die Booster-Impfungen aus, die auch bereits einen ersten positiven Effekt zeigten. Mit deren Anstieg konnten auch die zuletzt zunehmenden Impfdurchbrüche wieder gestoppt werden.
Mittlerweile ist eine solche Auffrischung schon vier Monaten nach dem Zweitstich möglich. Wie schon bei den vorangegangenen Impfungen drängt sich für viele jedoch die Frage nach möglichen Nebenwirkungen oder Impfreaktionen auf. Dafür gibt es aber bislang ausschließlich Entwarnung: Nach aktuellem Kenntnisstand gibt es keine Hinweise über schwerwiegende Nebenwirkungen.
Booster regt Immunsystem an
Rechnen muss man daher nur mit den üblichen Impfreaktionen - also lokale Reaktionen an der Einstichstelle (z. B. Rötungen, Schmerzen) und Allgemeinreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Temperaturerhöhung, Fieber und Unwohlsein. Das kann zwar unangenehm sein, diese Nebenwirkungen sind aber harmlos und verschwinden nach wenigen Tagen. Durch den Booster wird aber schlicht das Immunsystem angeregt und so neue Antikörper produziert.
Für den Drittstich kommen derzeit vor allem die Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson infrage. Ganz grundsätzlich wird, unabhängig von den ersten Dosierungen, zur Auffrischung ein mRNA-Vakzin empfohlen - für eine solche Kreuzimpfung sollten also eher die Impfstoffe von Biontech/Pfizer oder Moderna verwendet werden, wie etwa die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt.
Taugt wohl nicht als Wellenbrecher
Dass der Booster tatsächlich Sinn ergibt, zeigen Zahlen aus Israel - und entsprechende Studien dazu in den renommierten Fachjournalen „The Lancet“ oder im „New England Journal of Medicine“. Die Erfahrungen zeigen auch, dass der kurzfristige Erfolg als Corona-Wellenbrecher mit dem Drittstich wohl nicht eintreten wird.
Schließlich dauert es rund einen Monat, bis die Wirkung einsetzt und sich damit in den Fallzahlen widerspiegelt. Hingegen ist die Auffrischung aber im langfristigen Kampf gegen das Virus von Bedeutung.
Welcher darf’s denn sein?
Doch welcher Impfstoff ist nun der Geeignetste dafür? „Bei mRNA-Impfstoffen soll möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen“, schreibt etwa das Deutsche Gesundheitsministerium. Zur besseren Einordnung hat aber der US-amerikanische Biochemiker und mRNA-Experte Rob Swandacher eine Tabelle veröffentlicht, die einen besseren Überblick verschaffen soll.
Bei allen Varianten erzielte dabei der Impfstoff von Johnson & Johnson die schlechteste Wirksamkeit.
Klare Empfehlung zur Impfung
Wie schon zu Beginn der Impfkampagne sollten bei den Booster-Impfungen vor allem jene Personen den Vorzug bekommen, die zu den Risikogruppen gehören. Gemeint sind dabei in erster Linie Menschen mit unterdrücktem Immunsystem (Immunsuppression) oder auch ältere Personen. Aber auch Personen, die mit Vektorimpfstoffen von Johnson & Johnson oder AstraZeneca immunisiert wurden, wird von der Stiko eine baldige Auffrischung dringend ans Herz gelegt.
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