Der Ausbau des Wiener U-Bahn-Netzes liegt laut Wiener Linien im Zeitplan. Seit rund einem Jahr wird am Bau der U5 bzw. der Verlängerung der U2 gewerkt. Zufrieden zeigte man sich auch mit der Entwicklung der Kosten.
Es handle sich um ein hochkomplexes U-Bahn-Bauprojekt, das es in dieser Dimension seit dem Bau der U3 in der Innenstadt in den 1990er-Jahren nicht mehr gegeben habe, betonte Günter Steinbauer, der Geschäftsführer der Wiener Linien. „Wir sind mit einem bestvorbereiteten Projekt zu Jahresbeginn gestartet. Die umfassende Detailarbeit im Vorfeld hat sich mehr als ausgezahlt: Wir liegen im Zeitplan und werden auch 2022 zahlreiche bauliche Meilensteine setzen.“
Neuausschreibung brachte Ersparnis
Anfangs war das Großprojekt jedoch ins Gerede geraten, weil die Wiener Linien 2018 eine Neuausschreibung vorgenommen haben. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass Baufirmen zu teure Angebote gelegt hätten. „Eine starke Bauwirtschaft und zahlreiche Änderungen bei Normen, die bei einem Großprojekt verstärkt spürbar sind, haben Neuausschreibungen erfordert. Diese Vorgehensweise hat sich ausgezahlt und brachte für den U-Bahn-Ausbau der ersten Baustufe rund 200 Mio. Euro an Ersparnis“, rechnete Steinbauer nun vor.
Diese Vorgehensweise hat sich ausgezahlt und brachte für den U-Bahn-Ausbau der ersten Baustufe rund 200 Mio. Euro an Ersparnis.
Günther Steinbauer, Geschäftsführer Wiener Linien
Derzeit sind die Arbeiten in vollem Gange. Mehr als 700 Menschen seien tagtäglich auf den Baustellen, hieß es. Rund 60 Unternehmen sind beteiligt. Das Investitionsvolumen beträgt 2,1 Milliarden Euro. Zu den ersten Arbeitsschritten gehörte die Versenkung von Bohrpfählen, die später die Außenschale der U-Bahn-Schächte bilden. Sie reichen zum Teil mehr als 60 Meter in die Tiefe. Bisher konnten die Bauteams rund 1400 solcher Pfähle herstellen, weitere 1300 folgen noch.
2022 sollen die Bauarbeiten verstärkt unterirdisch stattfinden. Alle Bauabschnitte von Frankhplatz bis Matzleinsdorfer Platz beginnen dann mit dem Ausheben des Erdmaterials. Ziel sei das Erreichen der Bahnsteigtiefe in rund 25 bis 35 Metern unter der Erde, wo dann eine stahlverstärkte, meterdicke, Bodenplatte betoniert wird.
Fertigstellung bis 2028 geplant
Im Rahmen der Netzerweiterung wird die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert. Die neue U5 wird - vollautomatisch ohne Fahrer - zwischen Karlsplatz und Frankhplatz unterwegs sein, wobei ab dem Rathaus die bisherige U2-Trasse befahren wird. Das Gesamtprojekt soll 2028 fertiggestellt werden.
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