Demokratisches Vorbild Steyr: Dort gibt es seit Jahresbeginn jeden Sonntagabend einen Protest-Zug - und bisher eine einzige Anzeige. Der Zulauf steigt aktuell wieder stark an...
In der uralten Eisenstadt Steyr ticken die Uhren anders: Am vergangenen Sonntag fand dort ab 18 Uhr bereits zum 46. Mal ein „Corona-Spaziergang“ statt. Es handelte sich zwar um eine nicht angemeldete Versammlung, doch für die Steyrer Exekutive war die Demo alles andere als eine Überraschung. Zu Beginn wiesen die Polizisten auf das Tragen der FFP2-Maske hin. Dann setzten sich rund 1000 Personen von der Pfarrgasse über die Promenade zum Schloss Lamberg in Bewegung. Nach einem sechs Kilometer langen Fußmarsch in, durch und um die Steyrer Innenstadt herum endete der „Spaziergang“ gegen 20.30 Uhr am Steyrer Stadtplatz. Zu diesem Zeitpunkt waren es noch 500 Teilnehmer, berichtet Oberstleutnant Christian Moser, Stadtpolizeikommandant von Steyr: „Die Spaziergänge haben am 7. Jänner begonnen. Bei jedem Wetter. Über den Sommer war das Ganze ein wenig abgeflaut, jetzt gibt es wieder mehr Zulauf“.
Bei uns in Steyr gab es bis jetzt keine einzige Aggressionshandlung gegen Polizeibeamte. Die Corona-Spaziergänge laufen ganz geordnet ab.
Christian Moser ist der Stadtpolizeikommandant von Steyr
Alles in geordneten Bahnen
Den Demonstranten streut Moser quasi Rosen: „Das sind keine ,Bösen‘. Es läuft eigentlich immer alles in geordneten Bahnen ab. Wir hatten bisher eine einzige Anzeige, weil sich einmal ein Teilnehmer nicht ausweisen wollte, also eine Art ,Widerstand‘. Aber es gab bis jetzt noch keine einzige Aggressionshandlung gegen einen unserer Beamten.“ 40 bis 50 Ordnungshüter begleiteten den Zug und sicherten ihn auch im Straßenverkehr.
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