20 Minuten lang

Verzweifelte Suche nach Bett für Infarkt-Patient

Oberösterreich
23.11.2021 07:00

Nach Herzstillstand und toller Rettungskette in St. Agatha hatten es oberösterreichische Flugretter schwer, einen freien Platz in einer Intensivstation zu finden. Erst nach etwa 20 Minuten und Ablehnungen aus Oberösterreich und Bayern wurde man in Salzburg endlich fündig.

Wie angespannt die Intensivbetten-Auslastung in Oberösterreich bereits seit Wochen ist, zeigt ein Fall, der sich am frühen Vormittag des 9. November in Sankt Agatha im Bezirk Grieskirchen zugetragen haben soll. Ein Mann erlitt dort einen Myokard-Infarkt samt Herzkreislauf-Stillstand, er war offenbar bereits klinisch tot.

Laien schafften es aber, ihn mit einem Defibrillator erfolgreich zu reanimieren. Ein rasch eintreffendes Rettungsteam übernahm die Versorgung - und es gelang, den Patienten zu stabilisieren. Auch eine Notarzthubschrauber-Crew wurde angefordert. Aufgrund starken Nebels im Großraum Linz kam nicht der in Hörsching stationierte ÖAMTC-Helikopter „Christophorus 10“, sondern der „Europa 3“ aus Suben. Die bis dahin perfekt verlaufende Rettungskette geriet dann leider unerwartet ein wenig ins Stocken.

Patient auf dem Weg der Besserung
Da die Krankenhäuser in Linz nicht angeflogen werden konnten, wurde in anderen oberösterreichischen Kliniken mit Herzkathetern angefragt, ob sie den Infarkt-Patienten übernehmen könnten. Ergebnis: Es soll kein geeignetes Intensivbett frei gewesen sein. Die Suche wurde bis nach Bayern ausgedehnt, aber auch in Passau und Rottach-Egern war zu dem Zeitpunkt offenbar nichts frei. Nach etwa 20 Minuten wurde man dann in Salzburg endlich fündig - und der Patient dorthin geflogen. Der Mann hatte großes Glück, er soll sich inzwischen auf dem Weg der Besserung befinden.

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Die Bettensuche ist im Moment sicherlich schwieriger als sonst.

Ralph Schüller, Sprecher ÖAMTC-Flugrettung

„Die Bettensuche ist im Moment sicherlich schwieriger als sonst“, erklärt Ralph Schüller von der ÖAMTC-Flugrettung. Anstelle von einem oder zwei Telefonaten müssten in der aktuellen Situation nun ungleich mehr Versuche unternommen werden, um ein freies Intensivbett zu finden: „Es ist gerade nicht ganz einfach.“

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