Oft blutige Unruhen
Gefängnisse überfüllt: Ecuador begnadigt Häftlinge
Nach den jüngsten Unruhen mit zahlreichen Toten in Gefängnissen hat der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso Häftlinge begnadigt, um die überfüllten Haftanstalten zu entlasten. Vor allem schwer oder unheilbar kranke Gefangenen und solche, die in Verkehrsdelikte verwickelt waren, die nicht zu Verletzungen oder zum Tod geführt haben, bekommen ihre Freiheit zurück, wie das Kommunikationsministerium am Montag mitteilte.
Die Begnadigungen sind Teil eines Regierungsplans zur Bekämpfung der Gewalt in den Gefängnissen, die auf Streitigkeiten zwischen kriminellen Banden im Zusammenhang mit dem Drogenhandel zurückgehen. Der Plan sieht zudem den Einsatz der Streitkräfte und der Polizei vor, um die Ordnung in den Gefängnissen aufrechtzuerhalten.
Ecuadors Gefängnisse oft Schauplatz von Massakern
Zuletzt waren bei blutigen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in einem Gefängnis in der Stadt Guayaquil mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Die Insassen griffen sich dabei gegenseitig mit Schusswaffen, Macheten und Sprengstoff an. Einer der schlimmsten Aufstände in der Geschichte Lateinamerikas ereignete sich zuvor im September, als 119 Häftlinge ums Leben kamen.
Gefängnisse extrem überbelegt
Das Land verfügt über 65 Gefängnisse mit einer Kapazität von 30.000 Plätzen, untergebracht sind jedoch fast 39.000 Häftlinge. Darunter sind auch 15.000, die noch nicht verurteilt wurden.
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