Wegen Überlastung: In Dornbirn und Bregenz wurde bereits zwei von jeweils sechs OP-Sälen dichtgemacht. Immer mehr Corona-Patienten müssen ins Spital, Betten und Personal werden langsam knapp.
„In Feldkirch werden die OP-Kapazitäten in den kommenden Tage um 25 Prozent reduziert“, kündigte Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft am Dienstag an. Bereits die Influenzapatienten und die Unfallopfer sorgen für eine hohe Grundauslastung der Spitäler - in Kombination mit 115 Coronapatienten werden die Betten immer knapper. 22 mit dem SARS-CoV2-Virus Infizierte benötigen derzeit eines von 68 Intensivbetten. 30 dieser Betten sind zwar noch frei, allerdings ist auch das Personal langsam am Anschlag.
103 Mitarbeiter fielen zu Wochenbeginn aufgrund einer Coronainfektion aus, weitere 16 befinden sich in Quarantäne. Fleisch nutzte die Gelegenheit, einmal mehr für die Impfung gegen das Virus zu werben - das sei auch im Sinne der Mitarbeiter, die inzwischen zum vierten Mal extrem gefordert seien. „Die Impfung ist der neue Applaus", meinte der Krankenhaus-Chef.
Von Landesseite wurde indes beschlossen, die Impftage weiterzuführen. Diese gingen von 11. bis 21. November erstmals über die Bühne. Von den 50.000 zur Verfügung stehenden Impfterminen wurden immerhin 49.951 in Anspruch genommen. Etwa zwei Drittel der Vakzine wurden für Booster-Impfungen benötigt, zudem holten sich rund 10.300 Vorarlberger ihren ersten Piks ab. Für Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher ein ordentliches Ergebnis, an das sie baldmöglichst anknüpfen will. „Jede vor Weihnachten verabreichte Impfung hilft uns, die Situation im Jänner und im Februar besser bewältigen zu können.“ Dementsprechend werden die Impfstraßen in Nenzing und Bregenz werden laufend erweitert. Zudem wird ab kommenden Donnerstag in allen vier Einkaufszentren mit Impf-Kojen jeweils von Montag bis Samstag in der Zeit von 9 bis 18 Uhr geimpft.
Dringend erwartet wird in Vorarlberg die Zulassung eines Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Denn gerade in den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen in der Altersgruppe der Null- bis 15-Jährigen extrem an. „Noch vor drei Wochen waren nur 19 Prozent aller neuen Fälle auf diese Altersgruppe zurückzuführen, inzwischen sind es 33 Prozent“, erklärte Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. In diesem Zusammenhang besonders erwähnenswert: Die Null- bis 15-Jährigen machen im Ländle gerade einmal 17 Prozent der Bevölkerung aus.
Sollte das Vakzin zugelassen werden, sei man im Land jedenfalls gerüstet, bekräftigte Martina Rüscher. Ab dem kommenden Wochenende würden Möglichkeiten speziell für Kinder bereitstehen. „Bei den Angeboten sind längere Zeiten vorgesehen, um besser auf die Kinder und deren spezielle Fragen eingehen zu können.“
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