Ab morgen stehen wieder 16 Tage ganz im Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Gerade die Lockdowns in der Corona-Pandemie haben zu einem starken Anstieg an häuslicher Gewalt geführt. Heuer wurden bis dato fast 2100 Annäherungs- und Betreuungsverbote in NÖ verhängt. Am Landesgericht St. Pölten finden bereits wöchentlich mehrere Prozesse wegen Körperverletzung statt. Die Opfer: Ehefrauen oder Lebensgefährtinnen.
Umso wichtiger ist es, Betroffenen Hilfe und Unterstützung anzubieten. Gerade in Niederösterreich hat die Gewaltschutzarbeit schon seit Langem einen hohen Stellenwert. Dennoch wird regelmäßig nachgeschärft: So liegen künftig, wie berichtet, nicht nur in Apotheken und Arztpraxen, sondern auch in SOMA-Märkten (der ARGE Soziale Lebensmittelgrundversorgung NÖ) kleine, handliche Flyer in mehreren Sprachen auf. „Für von Gewalt betroffene Frauen ist es essenziell, dass sie unauffällig und niederschwellig Informationen erhalten können“, erklärt Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.
Die Coronakrise hat zu einem Anstieg bei häuslicher Gewalt geführt. Im Lockdown ist die Lage besonders kritisch.
Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrätin
Finanzielle Abhängigkeit als Problem
Mit Dezember startet ein weiteres Projekt: „Mit den “Geld-Heldinnen„ soll das Finanzwissen von Frauen nachhaltig verbessert werden. “Finanzielle Abhängigkeit ist oft der Grund für das Verweilen von Frauen in Gewaltbeziehungen", so Teschl-Hofmeister. Ab dem kommenden Jahr sollen entsprechende Bildungsangebote in einem Pilotversuch umgesetzt werden.
„Besonders wichtig ist ein dichtes Netzwerk an Frauen- und Gewaltschutzeinrichtungen", betont auch Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig. Hier reicht das Angebot vom Frauentelefon bis hin zu sechs Frauenhäusern.
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