Die Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen in der Causa Ischgl haben in Tirol am Mittwoch bei Betroffenen für große Erleichterung gesorgt. Für die Freiheitlichen hingegen ist die Angelegenheit aber noch lange nicht erledigt.
Der Ischgler Bürgermeister Werner Kurz, der als Beschuldigter geführt worden war, sagte, dass er seine „ganze Kraft eingesetzt“ habe, „um mit allen Verantwortlichen die richtigen und notwendigen Schritte zu setzen“. Das Land Tirol zeigte sich gegenüber der APA „froh“, dass die Vorwürfe aufgeklärt und alle Ermittlungen eingestellt wurden.
Das Land habe „immer betont, volles Vertrauen in die Ermittlungsbehörden und in die Justiz zu haben“. Die Ermittlungen der Justiz seien „bestmöglich unterstützt“ worden und man habe „großes Interesse bekundet, alle Entwicklungen nochmals zu evaluieren und auf den Prüfstand zu stellen“, hieß es. Neben Bürgermeister Kurz wurden dem Vernehmen nach auch Landesamtsdirektor Herbert Forster, der Landecker Bezirkshauptmann Markus Maaß sowie zwei weitere Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft als Beschuldigte geführt.
„Vergangene Monate sehr belastend“
Der Ischgler Bürgermeister sagte, dass die Vorwürfe, die im Expertenbericht zur Causa Ischgl erhoben worden waren, „sich als nicht richtig“ herausgestellt hätten. Kurz wurde seitens der Anklagebehörde vorgeworfen, eine Verordnung zur Einstellung des Skibetriebs zu spät an der Amtstafel kundgemacht zu haben.
Selbstverständlich waren die letzten Monate für mich, aber auch die Bevölkerung von Ischgl belastend. Ich bin dankbar, dass diese Belastung nun für uns vorbei ist und ich meiner Aufgabe als Bürgermeister nachgehen kann.
Bürgermeister Werner Kurz
In dem Bericht, der unter dem Vorsitz von Ex-OGH-Vizepräsident Ronald Rohrer verfasst worden war, wurde darin ein Verstoß gegen die Gemeindeordnung gesehen. Kurz meinte, dass die vergangenen Monate für ihn und die Ischgler Bevölkerung „belastend“ gewesen seien.
FPÖ: „Kein moralischer Freispruch“
Für die Tiroler FPÖ war die Causa Ischgl damit aber noch keineswegs erledigt. Landesparteiobmann Markus Abwerzger sah „keinen moralischen Freispruch für Behörden und Land Tirol“. „Es braucht faire Entschädigungen für die Opfer und Angehörigen, die aufgrund des Nichtagierens der Behörden Schaden erlitten haben. Man muss mit den Opferfamilien und den Opfern in den Dialog treten, nicht vor Gericht ziehen“, hielt er fest.
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