Ohne Corona-Test wollten drei Rumänen im Sommer nach Österreich einreisen. Der Fahrer versuchte, einen Grenzschützer zu bestechen. Dafür saß er nun in Eisenstadt auf der Anklagebank ...
Das Herz am rechten Fleck, aber wenig Geld hat ein junger Rumäne. Und deshalb musste er sich am Mittwoch vor dem Landesgericht Eisenstadt verantworten. Doch der Reihe nach. Der Arbeitslose, der nebenbei für eine Security-Firma in Corona-Teststraßen arbeitete, besuchte seine Familie in Rumänien. „Mein Chef sagte mir, er brauche noch zwei Leute, und ich dachte sofort an meine beiden Brüder“, schilderte Valentin P. bei seinem Prozess.
Das Problem: Für die Einreise nach Österreich hätten die Männer einen PCR-Test gebraucht, anderenfalls wäre eine fünftägige Quarantäne fällig gewesen: „Der Test kostet in Rumänien aber 100 Euro pro Person.“ Deshalb „probierte“ es das Trio einfach.
50 Euro „Schmiergeld“ im Zulassungsschein
Doch an der Grenze wurde ihr Fahrzeug von Bundesheer-Soldaten kontrolliert: „Ich wusste ja, dass wir keine Tests hatten, also legte ich 50 Euro in den Zulassungsschein und sagte zu dem Grenzschützer, er solle uns doch bitte fahren lassen.“ Was dieser freilich nicht tat, sondern Anzeige erstattete. „Ich weiß, dass es falsch war, aber wir hätten den Test wirklich gleich in Österreich gemacht, wo er ja kostenlos ist. Es tut mir leid.“
Zusätzlich zum Bestechungsversuch war der 23-Jährige auch wegen Betrug angeklagt, da er dem AMS nicht mitgeteilt hatte, dass er nach Rumänien fuhr. Dabei gibt es sogar Ausnahmen für Familienbesuche. Das Urteil von zehn Monaten bedingt nahm er an.
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