Weiterhin keinen Abwärtstrend verzeichnet Oberösterreich bei den Neuinfektionen. Am Mittwoch kam es erneut zum Negativrekord, am 1. Dezember sollen die Intensivstationen an ihre endgültige Auslastungsgrenze stoßen.
Ärzte, die zu Türstehern des Todes werden: Wer lebt, wer stirbt, wer hat Chancen, wer nicht? Dieses Horrorszenario begleitet unser Nachbarbundesland Salzburg bereits seit Tagen: die coronabedingte Triage. Oberösterreich will und darf nicht Salzburg werden, befindet sich aber derzeit auf dem besten Weg dorthin. Wovor Experten schon seit Wochen warnen, wird nun immer mehr von Prognosen gestützt: Am 1. Dezember soll Oberösterreich die systemkritische Auslastungsgrenze im Intensivbettenbereich erreichen. 150 Patienten brauchen dann lebenserhaltende Pflege.
4489 Neuinfektionen wurden alleine am Mittwoch registriert. Aufgrund des Zeitverzugs zwischen Infektionserwerb und Hospitalisierung füllen sich die Krankenhausstationen weiter und weiter. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ist alarmiert: „Was uns die Zahlen einmal mehr zeigen: Der Bremsweg in Oberösterreich ist ein unübersichtlicher. Die Höhe der Neuinfektionen sind trotz Lockdown erschreckend und ernüchternd zugleich.“
„Ein fixes Lockdown-Ende wäre unverantwortlich“
Kritik übt Stelzer an Grenzgängern der Maßnahmen: „Was ich nicht verstehe und mich bekümmert ist, dass es Bemühungen gibt, die bestehende Verordnung zum eigenen Vorteil zu interpretieren. Was geht trotzdem, wo kann ich hin? Anstatt sich die Frage zu stellen: Wie können wir zusammenhelfen, damit die Zahlen sinken?“ Der Schwung der Erstimpfungen sei leider vorbei, lediglich bei Zweit- und Drittstichen verzeichne Oberösterreich ein Plus. „Wenn es so weiter geht, werden wir uns wieder die Frage stellen müssen, wann der nächste Lockdown nach dem Lockdown kommt“, warnt Stelzer. Dass Österreichs Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) auf ein Ende des Lockdowns für Ungeimpfte ab 13. Dezember beharrt, hält der Landeschef aus oberösterreichischer Sicht für unverantwortlich: „Ich kann den Menschen mit Blick auf die aktuellen Neuinfektionen kein fixes Ende in Aussicht stellen.“
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