„Make Amazon Pay“

Weltweit Streiks gegen Amazon vor Black Friday

(Bild: twitter.com/uniglobalunion)

Anlässlich des Rabatttages Black Friday hat die deutsche Gewerkschaft Verdi Amazon-Beschäftige erneut zum Warnstreik aufgerufen - so auch am Standort im hessischen Bad Hersfeld. Die Aktionen hätten mit Beginn der Frühschicht am Donnerstag begonnen und sollten bis zum Ende der Spätschicht an diesem Samstag dauern, erklärte eine Verdi-Sprecherin in Frankfurt.

Auch in den Versandzentren im nordrhein-westfälischen Rheinberg, in Koblenz und Graben bei Augsburg sollte es Arbeitsniederlegungen geben. Sie seien Bestandteil eines weltweiten Aktionstages, den die internationale Dienstleistungsgewerkschaft UNI Global Union gegen die Ausbeutung von Beschäftigten durch Amazon organisiere, berichtete Verdi.

Die britische Organisation War on Want rechnete aus diesem Anlass vor, dass Amazon jedem einzelnen seiner weltweit 1,3 Millionen Beschäftigten einen Covid-19-Bonus in der Höhe von 690.000 Dollar (rund 615.000 Euro) auszahlen könnte - und danach noch immer so reich wäre wie zu Beginn der Pandemie.

An den Aktivitäten unter dem Motto „Make Amazon Pay“ („Lasst Amazon zahlen“) beteiligen sich nach Gewerkschaftsangaben neben Deutschland unter anderem Beschäftigte in den USA, Bangladesch, Spanien, Indien, Frankreich, Italien und Großbritannien.

„Exzellente Bezahlung“
Das Unternehmen rechnet allerdings nicht mit spürbaren Auswirkungen für die Kundinnen und Kunden. Die Vorbereitungen für die Weihnachtssaison hätten bereits vor Monaten begonnen, erklärte ein Amazon-Sprecher. Das Unternehmen biete als Arbeitgeber „exzellente Bezahlung, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen“.

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert Amazon seit Jahren dafür, dass der Konzern Tarifverträge ablehnt. Sie fordert die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie Verhandlungen über einen Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“.