Ab Donnerstag, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bis 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, macht die weltweite Initiative „16 Tage gegen Gewalt“ auf die folgenschweren Probleme in diesen Bereichen aufmerksam. Im Rahmen der begleitenden UN-Kampagne „Orange the World“ werden bzw. wurden auch in Österreich Gebäude wie Bundeskanzleramt und Festspielhaus St. Pölten, aber auch Universitäten oder Kliniken, symbolhaft orange beleuchtet.
„Allein in den vergangenen Tagen haben sich wieder mehrere grausame Frauenmorde ereignet“, so Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP). „Gewalt gegen Frauen und Kinder hat keinen Platz in unserer Gesellschaft und Täter müssen mit der vollen Härte des Gesetzes betraft werden. Mit der Beleuchtung des Bundeskanzleramts während des Aktionszeitraums der ,16 Tage gegen Gewalt‘ zeigen wir unsere Solidarität mit allen Betroffenen.“
„Aufgabe, Gewalt aufzuzeigen“
Auch das Außenministerium wird seine Fassade 16 Tage lang orange beleuchten. „Es ist unser aller Aufgabe, Gewalt an Frauen und Mädchen aufzuzeigen, entschieden dagegen einzutreten und schlussendlich zu verhindern. Das ist mir als Sohn, Ehemann und Vater zweier Töchter ein tiefes Anliegen“, sagte Außenminister Michael Linhart (ÖVP).
EU-weite Maßnahmen nötig
Monika Vana, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament, und Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen in Österreich, sagten: „Die Isolation während der Corona-Pandemie war und ist ein Nährboden für häusliche Gewalt, dem wir niedrigschwellige Unterstützungsangebote für Betroffene sowie weitreichende Präventionsarbeit entgegensetzen müssen.“ In Österreich seien „bereits viele wichtige Schritte zur Verbesserung von Opferschutz, Gewaltschutz und Gewaltprävention“ gesetzt worden. „Nun braucht es diese auch EU-weit“, sagte Disoski.
Wien plant fünftes Frauenhaus
604 Frauen und 575 Kinder haben im vergangenen Jahr in vier Wiener Frauenhäusern Schutz gefunden. Ein fünftes Haus wird von der Stadt gerade gebaut. „Ab kommendem Jahr gibt es in Wien daher 50 Plätze mehr“, sagte die SPÖ-Wien-Frauenvorsitzende Marina Hanke.
Video: Frauenmorde: Jeder dritte Tatort liegt in Wien
In Österreich wurden heuer bisher 28 Frauen ermordet, davon alleine elf in Wien, sagte die Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer, und 22 der 51 versuchten Frauenmorde bzw. Fälle schwerer Gewalt seien in der Bundeshauptstadt verübt worden. Das Maßnahmenpaket der Stadtregierung mit drei Millionen Euro für Gewaltschutz für Frauen sei „ein Schritt in die richtige Richtung. Die erhöhten Mittel wären eine gute Gelegenheit, das Projekt ,Stadtteile ohne Partnergewalt - StoP‘ flächendeckend in Wien umzusetzen“.
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