Streng geschützt, kehren die Biber wieder in die Stadt zurück. Die aktiven Nager fühlen sich besonders in Ufernähe wohl.
Frische Spuren eines Bibers hat ein Wiener bei einem Spaziergang am Donaukanal ausfindig gemacht. Während die Nager in der wärmeren Jahreszeit hauptsächlich als Pflanzenfresser unterwegs sind, ernähren sie sich im Herbst und Winter vor allem von der Rinde von Bäumen. Momentan kann es daher vermehrt zu Verbiss und Fällung von Bäumen kommen. Da der Biber nach dem Wiener Naturschutzgesetz zu den streng geschützten Tierarten zählt, werden sie auch als „prioritär bedeutend“ eingestuft.
Mehr als 100 Jahre lang galten sie in Österreich nämlich als ausgestorben. Strenge Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte waren deshalb vonnöten, um den umtriebigen Nager in unseren Breitengraden wieder heimisch zu machen. „Der Biber ist ein wesentlicher Bestandteil der Biodiversität der Wiener Gewässer. Besonders an der Donau und am Wienfluss, aber auch im Bereich der Lobau ist die Auswirkung seiner Aktivitäten grundsätzlich sehr positiv zu beurteilen“, berichtet man seitens der MA 49, dem Forst- und Landwirtschaftsbetrieb der Stadt Wien auf Anfrage der „Krone“.
Population im Stadtgebiet ist stagnierend
Trotzdem versucht die Stadt selektive Bäume mit einem Eisengitter zu schützen. Bestimmte Gehölze werden den Nagetieren aber als Nahrung überlassen. „Die Anzahl der Tiere ist derzeit relativ konstant und reguliert sich von selbst. Aktuell zählen wir rund 230 Biber außerhalb des Nationalparks Donau-Auen. Die Kapazitätsgrenze der Population ist nahezu erreicht, ein weiteres Anwachsen ist nicht mehr zu erwarten“, so Günther Annerl, Leiter des Wildtierservice Wien
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