Viele Linzer würden sich bestimmt über ein sattes Jahresgehalt von 77.500 Euro freuen. Diese Summe wird seit 2006 jährlich für die Einkaufsstraßenbetreuung aufgewendet, Stadt und Land teilen sich die Kosten dafür. Im gestrigen Stadtsenat wurde das Projekt der Wirtschaftskammer für ein weiteres Jahr abgenickt.
Marketing und Mittelbeschaffung als Aufgaben
Die Aufgaben der Betreuung beinhalten etwa die Planung von Aktivitäten nach außen für Werbe- und Interessensgemeinschaften, sowie die Mittelbeschaffung (Förderungen, Naturalsubventionen, Sponsoring) oder auch die Medienarbeit. Zuletzt wurde das „Service“ für Kaufleute und Gastronomie 2015 mittels Fragebogen evaluiert. Das Ergebnis: 100 (!) Prozent der Befragten waren damit sehr zufrieden, 100 Prozent meinten einen Nutzen oder einen Vorteil aus der Einkaufsstraßenbetreuung zu ziehen.
Stadtmarketing doch kein innovativer Ansatz?
Trotz der beeindruckenden Ergebnisse von vor sechs (!) Jahren darf dennoch die Frage erlaubt sein, ob eine derartige Betreuung noch notwendig ist? Denn im Sommer 2020 hatte man sich Dank der Erkenntnisse des Stadtprojekts „Lebendige City Linz“, um die Marktstellung der Stadt abzusichern, endlich dazu entschlossen, ein umfassendes Standortmanagement aufzubauen. Zusammen mit dem Linz Tourismus wollte man die Kräfte bündeln, neue Wege zur Innenstadtbelebung ergründen und mit innovativen Ansätzen umsetzen. Dies passierte dann auch im heurigen Oktober. Der damalige VP-Wirtschaftsreferent Bernhard Baier verriet im Gespräch mit der „Krone“, dass er die Einkaufsstraßenbetreuung in die City-Management GmbH implementieren wolle, doch scheinbar gibt es unter seinem Nachfolger, SP-Stadtchef Klaus Luger (der Bürgermeister war Donnerstag Nachmittag diesbezüglich nicht erreichbar) dieses Bestreben nicht.
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