Spektakulärer „Morgenappell“ im Wiener Stadtpark: Nach wochenlanger Besetzung mit zahlreichen Zwischenfällen rückten nun 80 Polizeibeamte inklusive der Sondereinheit WEGA aus, um das Protestcamp der Impfverweigerer zu räumen. Die „Krone“ begleitete den nächtlichen Einsatz.
Mit einer durchschnittlichen Teilnehmeranzahl von 35 Personen campierten die Corona-Leugner mit Zelten und anderen Gerätschaften seit 19 Tagen mitten im Stadtpark campiert, im Stadtpark. Die Polizei überwachte regelmäßig die Versammlung im Rahmen des Streifendienstes.
Doch nun kam es laut Polizei zu etlichen Beschwerden von Parkbesuchern. So wurden etwa Jugendliche, die eine Maske trugen, angepöbelt. Zudem langten Beschwerden einer nahe gelegenen Schuleinrichtung ein, dass Kinder von den Demonstranten in aufdringlicher Weise mit bedenklichen Inhalten bedrängt und belästigt worden sein sollen.
Stadt: Versammlung nicht mehr zu dulden
Schließlich teilte die Stadt Wien aufgrund der Beschwerden und Belästigungen der Polizei mit, dass sie als Grundeigentümerin die Versammlung nicht mehr dulden kann. Den 14 anwesenden Protestcamp-Teilnehmern wurde die Auflösung bereits im Vorfeld kundgetan, um ihnen ein Räumen und friedliches Abziehen vom Gelände zu ermöglichen.
Etliche Anzeigen
Ganz unter dem Motto „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ sammelte sich dann am Freitag, kurz vor 4 Uhr in der Früh, das 80 Mann starke Einsatzteam der Polizei vor der Wiener Hofburg. Im Konvoi ging es dann zum Stadtpark, wo sich die Sicherheitskräfte koordiniert von zwei Seiten dem Protestzeltlager der Impfverweigerer näherten.
Die insgesamt 14 Protestler wurden unsanft aus dem Schlaf gerissen, die Versammlung aufgelöst. Zehn Demonstranten verließen den Stadtpark. „Vier Personen haben sich geweigert und hingesetzt“, berichtete Polizeisprecher Christopher Verhnjak. Ihnen wurde eine halbe Stunde eingeräumt, den Ort zu räumen. Doch die Maßnahmen-Gegner verharrten weiterhin und wurden wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt. Auch die Verschwörungstheoretikerin Jennifer Klauninger war laut APA unter jenen vier Personen, die sich bis zum Schluss weigerten, das Camp aufzulösen. In einer vorläufigen Bilanz kam es zu mehreren Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen.
Grünflächen stark beschädigt
Herrenlose Gegenstände wie Schlafsäcke, Zelte und sonstige Fundgegenstände wurden dokumentiert, gekennzeichnet und werden entsprechend eingelagert. Im gesamten Bereich des Protestcamps werden die zurückgelassenen Verunreinigungen entfernt. Die Grünflächen sind durch die Nutzung der Zelte und Feuerstellen stark beschädigt, berichtete die Polizei. Die Schäden werden im Frühjahr gärtnerisch instand gesetzt.
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