Lawinengefahr in Tirol

Ein Schneefundament, das auf tönernen Füßen steht

Tirol
27.11.2021 07:20

Die Skitourengeher stehen angesichts der prognostizierten Niederschläge dieses Wochenende in den Startlöchern. Auf ein solides Schneefundament können sie laut Rudi Mair, Tirols oberstem Lawinenwarner, aber nicht zählen. Mair erwartet in hochalpinen Regionen Gefahrenstufe 3 plus - eine mehr als erhebliche Gefahr!

Der erste länderübergreifende Euregio-Lawinen-Report 2021/2022 geht am 30. November abends „on air“. Bis dahin können sich die Wintersportler wichtige Infos über den Blog des Lawinenreports holen.

Dies wird vor allem deshalb besonders notwendig sein, weil – unmittelbar vor dem meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember – schon der „echte“ Winter ins Haus fällt. „Am Alpenhauptkamm rechne ich bis Sonntag mit bis zu einem halben Meter Neuschnee“, sagt Lawinenguru Rudi Mair. „Besonders der Raum Obergurgl und die Zillertaler Alpen werden einiges an Neuschnee abbekommen.“

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Im schattseitigen hochalpinen Gelände rechne ich mit einer scharfen Gefahrenstufe 3. Da kann bereits ein Skifahrer eine Lawine auslösen.

Rudi Mair

Das Fundament, auf das die weiße Pracht fällt, sei allerdings „kein berühmtes“. Mair spricht von einem Kugellager. In ein solches hat die aufbauende Umwandlung die Schneedecke aus dem Spätsommer verwandelt. „Im schattseitigen hochalpinen Gelände rechne ich mit einer scharfen Gefahrenstufe 3. Da kann bereits ein Skifahrer eine Lawine auslösen“, sagt Mair.

Fast 2 Millionen verifizierte Klicks im Vorwinter
Der Euregio-Lawinenreport der Länder Tirol, Südtirol und Trentino startet dann am 1. Dezember in seine vierte Saison. Im vergangenen Winter wurden 1,8 Millionen Klicks auf www.lawinen.report gezählt.

Jetzt will man verstärkt mit den Nutzern in Dialog treten und dabei auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingehen. „Das Spektrum ist sehr breit gestreut. Es reicht von den Wintersportlern über die Bergführer bis zu den Mitgliedern der Lawinenkommissionen“, weiß Mair.

Tirols Lawinenguru Rudi Mair (Bild: Lawinenwarndienst Tirol)
Tirols Lawinenguru Rudi Mair

So können sich die Nutzer auf den Seiten des Lawinenreports an einer Umfrage beteiligen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Angebote für die Community weiterzuentwickeln. Die Umfrage hat sogar eine wissenschaftliche Basis: Sie findet in Zusammenarbeit mit der Simon-Fraser-Universität im kanadischen Vancouver statt.

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