Das Verkehrsnetz im 22. Bezirk ist seit Jahren massiv überlastet. Die Anrainer rufen verzweifelt nach Entlastung. Die Hoffnungen liegen in der Stadtstraße, der Bau ist aber weiterhin blockiert.
Der 22. Bezirk hat so viele Einwohner wie Linz und wächst rasant. Das macht die Donaustadt zur drittgrößten Stadt Österreichs.
Seit Jahrzehnten stauen sich LKW, PKW und die Öffis gemeinsam durch das, was früher einmal beschauliche Dörfer waren. Ebenso lang rufen die Bewohner nach einer Umfahrung. Die schmalen Straßen in den alten Ortskernen, durch die kaum der Bus passt, tragen derzeit den Verkehr für 200.000 Menschen. Die Folge ist eine tagtägliche Stauhölle.
Anrainer beklagen Stau-Wahnsinn
Die Verkehrssituation ist für viele tausende Anrainer seit Jahren nicht mehr tragbar. In der Früh zwischen sechs und neun Uhr staut sich die Autokolonne kilometerweit stadteinwärts und nachmittags ab 16 Uhr dasselbe Szenario stadtauswärts.
Die Staus entstehen bei den Zu- und Abfahrten zur Südosttagente, besonders - aber nicht nur - in den Spitzenzeiten, was dann zu weiteren Rückstaus in den Siedlungsgebieten führt. So besteht entlang der gesamten Hirschstettner Straße, so wie in der Erzherzog-Karl-Straße/Groß-Enzersdorfer Straße latent immer Staugefahr. Oder auch an der Breitenleerstraße zur Tangente hinkommend, am Siegesplatz und natürlich auch am Biberhaufenweg, wo es dann bis in die Heustadelgasse und weiter rückstaut.
„Man kann leider den Schwerverkehr, vom Marchfeld und der Slowakei nicht auf Öffis verlagern“, sagt der Anrainer Max Fitznar. Diese Straßen seien einfach nicht für so große Verkehrsmengen angelegt, deshalb brauche es eine Entlastung durch eine leistungsstarke Querungsstraße, welche den reinen Durchzugsverkehr binden und zur Tangente abführen kann. Allein in Hirschstetten fahren dann laut Berechnungen künftig pro Tag bis zu 6.000, in Aspern sogar 8.000 Autos weniger durch die Wohngebiete.
Notwendig für Stadtentwicklung
Neben dem verkehrsberuhigenden Aspekt, hängen am Bau der Stadtstraße nicht nur tausende Arbeitsplätze, sondern auch die Errichtung von Wohnungen für über 60.000 Menschen. Für den Weiterbau der Seestadt ist der Bau der Stadtstraße behördliche Auflage in der Umweltverträglichkeitsprüfung. Weil neben den Öffis auch eine Straßenanbindung für ein neues Stadtentwicklungsgebiet für 25 000 Menschen nötig ist.
Es ist traurig, dass eine grüne Verkehrsministerin einen Haufen gewaltbereiter Demonstranten auf die Stadt hetzt, um das Projekt Stadtstraße zu verzögern. Sie wird kommen.
Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher Donaustadt (SPÖ)
Baustelle weiterhin besetzt
Die Baustellen für die Stadtstraße werden seit Monaten behindert. Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) beklagt die Verzögerungen. Er sieht aber weiterhin, wie viele Betroffene die Stadtstraße als einzige Lösung für die Verkehrshölle.
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