Er kam als Flüchtling über unsere Ostgrenze - und soll Geheim-Wissen über Attentatspläne radikaler Islamisten auch auf jüdische Einrichtungen in Europa haben. Jetzt klickten die Handschellen. Seit Anfang des Jahres nahm die Polizei zudem bereits 337 Mitglieder der Schleppermafia in Gewahrsam - zuletzt sorgte auch ein Fall in Niederösterreich für Aufsehen.
Es ist ein echter Staatsschutz-Thriller, der sich derzeit auf heimischem Boden abspielt. In der „Hauptrolle“ Suhaib Yousef (39) – Sohn des Mitbegründers einer der gefürchtetsten Terror-Organisationen der Welt. Denn sein Vater ist niemand Geringerer als Scheich Hassan Yousef, Chef der radikalen palästinensischen „Islamischen Widerstandsbewegung“, besser bekannt unter ihrer grünen Flagge als Hamas. Deren Ziel: die Zerstörung des Staates Israel durch den Dschihad, also den „Heiligen Islamischen Krieg“.
Und genau dieser Suhaib Yousef sickerte mit der derzeit wieder stark anschwellenden Flüchtlingswelle, illegal über die offene grüne Ostgrenze via Ungarn kommend, ins beschauliche Burgenland ein. Und wartet seither in einem Heim in Eisenstadt auf sein weiteres Asylverfahren.
Kritik an Hamas-Führung nur ein Tarnmäntelchen?
Offiziell will der „Promi-Sohn“ seiner terroristischen Familien-Vergangenheit abgeschworen haben. Ausgerechnet in einem Interview mit einem israelischen TV-Sender sorgte er für gehörige Aufregung, weil er die Hamas als „rassistische Terrororganisation, die gefährlich ist für das palästinensische Volk“, heftig angriff.
So kritisierte der 39-Jährige die grassierende Korruption der Organisation seines Vaters und den opulenten Lebensstil der im Ausland untergetauchten Führer – während die Menschen in Gaza in bitterster Armut leben würden. „Sie leben in schicken Hotels und luxuriösen Wohnhäusern, essen in den besten Restaurants, in denen ein Gang 200 Dollar kostet. Eine Familie in Gaza lebt von 100 Dollar im Monat.“
Ein dunkler Verdacht
Doch der rot-weiß-rote Verfassungsschutz hat einen dunklen Verdacht: Suhaib Yousef soll dem Terror nicht abgeschworen haben, sondern ihn als Mitwisser weiter unterstützen! Dabei geht es offenbar um das Einsammeln von „Spenden“ islamistischer Fanatiker für Anschlagspläne auch auf jüdische Einrichtungen in Europa. Die Beweislast war derart drückend, dass die Sicherheitsbehörden das Flüchtlingsheim stürmten und den Scheich-Sohn im Auftrag der Staatsanwaltschaft verhafteten. Über weitere Ermittlungsdetails in dem brisanten Fall hüllen sich Ermittler und Justiz in Schweigen. Auch mehrere befreundete Geheimdienste sollen beteiligt sein.
Massiver Schlag gegen Schlepperbanden
Im Kampf gegen die organisierte Schlepperkriminalität ist der heimischen Polizei jetzt ein beachtlicher Schlag gelungen! Binnen weniger Tage konnte 15 Schleppern das Handwerk gelegt werden, die mindestens 700 Personen nach Österreich geschleust haben sollen. Und auch die wirtschaftliche Dimension der kriminellen Taxi-Fahrten ist beachtlich: Bei Kosten von 4000 bis 5000 Euro pro Nase setzte die Schleppermafia allein in diesen Fällen nachgewiesenermaßen mehr als 2,5 Millionen Euro um. Den spektakulären Zugriffen gingen akribische Vorbereitungen und Schwerpunktaktionen des Landeskriminalamtes Niederösterreich voraus - genannt „Operation Z“.
Seit Oktober liefen die Ermittlungen, nachdem nördlich von Wien immer mehr illegale Einwanderer aufgegriffen wurden. Bald stellte sich heraus, dass die in Ungarn zugelassenen Schlepperfahrzeuge vor allem syrische, libanesische und ägyptische Migranten von der serbischen Grenze bis nahe an die Donaumetropole chauffierten. Die Route führte über die Slowakei oder Tschechien ins nördliche Niederösterreich.
Österreich war nicht einmal das Ziel
Dabei war für die meisten Migranten Österreich nicht einmal das Ziel - sie wollten großteils nach Deutschland gelangen. Für die Geschleppten ist die Reise bekanntlich alles andere als ein Luxus-Trip: „Aufgrund der hohen Aktivitäten am Balkan kommt es immer wieder zu sehr gefährlichen Aktionen. Teilweise müssen sie stundenlang zusammengepfercht in Transportern mit wenig Luft ausharren“, so Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schlepperbekämpfung im Bundeskriminalamt. Zu welchen Tragödien dies führen kann, zeigte zuletzt Mitte Oktober ein Fall im Burgenland, wo zwei Flüchtlinge eine Schlepperfahrt nicht überlebt hatten.
Bei ihren waghalsigen Schleusungen verfolgte die Schleppermafia zuletzt folgenden Modus: In den Fahrzeugen - meist Mini-Vans - werden pro Fahrt zwischen zwölf und 15 Personen geschleppt. Die hinteren Fensterscheiben werden mit Sprays blickdicht gemacht, die hinteren Sitzbänke ausgebaut. Aufgrund des hohen Gewichts werden die Stoßdämpfer mit zusätzlichen Traversen verstärkt. Die Polizei bittet bei entsprechenden Sichtungen (Kfz mit dunklen Scheiben und ungarischen Kennzeichen) unter 059/ 133 30 3333 um Hinweise.
Seit Beginn des Jahres wurden österreichweit schon 337 Schlepper festgenommen - bedeutend mehr als noch 2020.
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